Das hat nicht einmal was mit audiophil zu tun. Das totale Gehör habe ich auch nicht. Wenn Du aber nicht nur Elektro-Musik hörst (Und Metal zählt in diesem Fall definitiv nicht zur Elektromusik), merkst Du irgendwann, dass bei einigen Songs die MP3 nicht so richtig "zündet". Es fehlt was. Und dann hörst Du die CD und merkst, es ist da. Das ist nicht immer so, das ist nicht bei jedem Lied so und das Setup spielt da auch mit. Aber irgendwann ist mir persönlich folgendes klar geworden:
- Ob aus meinen CDs MP3 oder Flac mache, ist für mich die gleiche Arbeit
- Flac sind größer, als MP3, aber mal ehrlich: Speicher kostet nicht viel. 256GB USB Stick ist massig Platz für alle Musik, die mal wirklich gerne hört und immer mit sich rumtragen will
- Alle meine Geräte können Flac. Nur mein Autoradio nicht
Also habe ich mein Autoradio ausgetauscht und kann damit schon mal ausschließen, dass die eigentliche Musikdatei das Problem ist und meine ganzen CDs einfach noch mal als Flac gerippt. War ich ein paar Tage mit beschäftigt, aber das kann man entspannt nebenher machen. Der Rip bei ordentlicher Qualität mit Überprüfung dauert ein paar Minuten.
Dazu kommt noch etwas: Ich bin bei so vielen Dingen ein Sammler von physischen Datenträgern. Bei Musik muss ich das Album allerdings nicht als CD im Schrank stehen haben. Nur gibt es digital eben oft "nur" MP3. Das sehe ich nicht ein. Ich würde meine ganze Musik zum runterladen kaufen (digital ist hier irreführend, da CD ja auch ein digitaler Datenträger ist
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), wenn ich sie immer als Flac bekommen könnte. War noch ein Grund, hier auf Flac zu setzen und die Existenz in meinem Bekanntenkreis zu streuen. Das erzeugt nachfrage. Wie man hier in der Diskussion gesehen hat, ist es immer noch zu unbekannt.
Bei iTunes bekommt man übrigens vieles automatisch als ALAC. ALAC ist ein Apple-eigenes Format, ebenfalls verlustfrei. FLAC ist ALAC theoretisch überlegen*, der wichtige Punkt ist aber eben, dass man bei iTunes vieles als ALAC bekommt, während bei anderen Diensten oft nur MP3 zu bekommen sind. Allein deswegen bekommt man die Musik bei iTunes eben oft in einer besseren Qualität. Wenn man iTunes auf dem Handy nutzt, achten da viele nicht drauf und merken eben nur, dass iTunes doch besser klingt.
Jetzt ist es definitiv nicht so, dass ich ein MP3-Hasser bin. Ich rippe meine CDs auch immer noch als MP3. Allein schon, weil Speicherplatz eben nichts viel kostet, die MP3 viel weniger als die Flac wegnehmen und ich bei einer Party von jemand anderen auch mal meine Musik mit anbieten will und nicht alle können Flac.
Wenn man aber mal ein bisschen Musik auf verschiedenen Geräten und mit verschiedenen Verbindungen hört, merkt man ganz schnell eines: Bluetooth ist oft die Mutter aller akustischen Grausamkeiten. Ein kleines Beispiel: Ich nutze Spotify Free um einfach mal neue Musik zu finden. Auf dem Tablet oder PC hat man keine Limitierungen vor oder zurück zu spulen und kann die Titel auch ohne Shuffle hören, auch wenn man nicht dafür zahlt. (wissen erschreckend wenige). Bei free kann man maximal 160 kbps streamen. Das ist jetzt nichts dolles. Und selbst bei 160 kbps ist es egal, ob man den letzten Brüllwürfel von einem Lautsprecher nimmt oder einen guten, es hört jeder sofort den Unterschied, ob das per Bluetooth oder Kabel zum Lautsprecher/Verstärker übertragen wird. Einfach mal vergleichen. Bei AirPlay und Kabel merkt man den Unterschied bei 160 kbps schon kaum.
Zur Verteidigung muss man allerdings sagen, dass neben der Art der drahtlosen Übertragung auch noch der Codec wichtig ist. Blutetooth ist nicht gleich Bluetooth. Alle Codecs sind verlustbehaftet, die einen mehr, die anderen weniger. Beim Codec kommt es darauf an, was das abspielende und das empfangende Gerät kann. Beide einigen sich auf den höchsten gemeinsamen Nenner. Und da fangen die Probleme mit billigen Handys schon immer an: Die können nur SBC (Low Complexity Subband Codec). Selbst wenn der Lautsprecher oder die Anlage mehr könnte, wenn das Handy nicht mehr kann, wird man nicht mehr raus bekommen. Und den Unterschied zu AAC oder gar aptX hört man sofort.
Das Problem mit aptX ist: Viel zu wenig Lautsprecher unterstützen den. Warum? Weil nicht alle Handys den unterstützen. aptX ist von Qualcomm und der Chipsatz des Gerätes muss das unterstützen. Eine Menge Geräte benutzen keine Qualcomm-Chips und somit fristet diese Technik ein Nischendasein. Da Apple seine Chips selbst herstellt, wird es da nie aptX geben, dafür kann Apple AAC sehr gut. Das muss einem nur klar sein und man sollte beim Kauf kabelloser Geräte (z.B. Kopfhörer) darauf achten.
*Zu FLAC vs ALAC: Sampling Rate und Encoding sind bei FLAC höher. Encoding läuft in 24 bit bei FLAC, bei ALAC in 16 bit. Wenn man CDs rippt, ist das aber egal, eine CD läuft auch nur mit 16 bit. FLAC hat übrigens auch eine höhere Sampling Rate als bei CDs zum Einsatz kommen. Wenn das Ausgangsmaterial entsprechend ist, kann eine FLAC also sogar besser sein, als eine CD. Ist aber nicht der Grund, warum ich mich für FLAC entschieden habe. Defacto habe ich schon auf FLAC gesetzt, als ich noch ein Windows Phone eingesetzt habe und wollte dann nicht wieder alles neu encodieren, auch wenn ich ALAC-Dateien dann in iTunes nutzen könnte.
mickschen hat geschrieben: ↑01.03.2021, 11:24
Auch Auto Anlagen tunen einem die Sachen. Klingt halt geil auch.
Kommt auf die Anlage und die Einstellung an. Selbst ein Autoradio einzubauen wird zwar immer schwerer gemacht und oft muss man aktive Adapter verwenden, um Lenkrad-Bedienung etc. noch nutzen zu können, aber viele machen es dennoch. Ich hab mir auch ein Autoradio selbst eingebaut. Wenn man FLAC hören will, muss man bei den Autoherstellern sonst Horror-Preise zahlen, weil das nur im teuersten Paket mit drin ist, wenn überhaupt. Hab schon Angst, wenn ich mir mal ein neues Auto holen muss. Sehe es schon kommen, dass ich dann doch alles noch mal neu auf ALAC rippe, weil das öfter unterstützt wird bzw. ich dann von Handy abspielen kann (Über Kabel
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).