Mega Drive Repros

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Stardragon
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Stardragon »

Ekko hat geschrieben:Das ist jetzt aber was anderes, du gehst da jetzt von bejahten unterstellten Verhaltensweisen aus: Jemand hat 'n Fake und verkauft's als Original, einfach, weil's möglich und einfach ist.
Nope, anscheinend war meine Erklärung nicht so gut. Das Problem an Repros ist, dass man sie irgendwann auch wieder los werden will, wie alle Spiele auch. Und da steht man vor dem Dilemma. Als Raubkopie kann ich die nicht einfach auf eBay hauen. OK, kannst Du schon, aber dann kannst Du davon ausgehen, dass das nichts wird. Denn wenn Du reinschreibst, dass das Repros sind, entfernt eBay die auf Meldung. Also wird umschrieben, dass man gar nicht weiß, was man da nun hat oder die Dinger gleich als Original angeboten. Dann entfernt eBay die eben nicht auf Meldung, wie Du schon selber gemerkt hast. Und man kann sich im Zweifelsfall doof stellen. "Wie, das ist eine Raubkopie? Hab ich nicht gewusst", erlebst Du, wenn die Leute an Foren die Auktionen verlinken und drauf hingewiesen werden. Komischerweise nehmen sie die Auktion dann selbst nicht wieder raus, bzw. wenn landet das Spiel kurz danach wieder auf eBay. Und dann definitiv wissentlich. Oder es kommt doof stellen Advanced: "Das soll eine Raubkopie sein? Glaub ich nicht. Na, werde ich ja sehen, wenn eBay das raus nimmt oder der Käufer sich beschwert." bzw. "Ich glaub nicht, dass das eine Raubkopie ist, hab ich bei Gamestop so gekauft." Ich hatte in diesem Jahr jeden der Fälle einmal mitbekommen + einmal gar keine Reaktion. Schnell rausgekramtes Beispiel:
http://forum.nexgam.de/index.php?page=T ... ost1997497
http://www.ebay.de/itm/Final-Fantasy-VI ... 1c429bc040
Und das ist niemand, der damit handelt und damit Geld macht. Sondern ganz normaler Alltag.

Und das passiert mit den Repros da draußen. Im Zweifelsfall wird noch der Aufkleber abgekratzt und das Spiel eben als in etwas schlechterem Zustand reingestellt, aber dann stellt sich der Verkäufer ganz doof "Woher sollte ich das wissen, kann ja nicht reinschauen. Woher soll ich jetzt wissen, dass Du mir da mein Modul zurück geben willst, vielleicht schiebst Du mir jetzt die Kopie erst unter!" Deswegen mag ich keine Repros.

Durch den Fall da oben hab ich übrigens erst gemerkt, dass einige meiner lose gekauften GBA-Spiele Repros sind. Ich hatte die in An- und Verkaufsläden geholt und sitze nun auf den falschen Modulen. Was meinst Du, was ich mich geärgert habe. Ich wollte die auch nur zocken, wenn ich die sammeln wollte, würde ich keine losen Module kaufen. Aber dennoch hab ich Geld bezahlt und kann die hinterher nur wegwerfen. Zum Glück waren das alles 2,- oder 3,- € Käufe, das kann ich dann vertreten. Im Nachhinein bin ich mir sicher, die waren so billig, weil den Verkäufern klar war, dass das Repros waren, wahrscheinlich hatte es denen mal jemand gesagt.

Ich sage nicht, dass das jeder Käufer von Repros die als originale verkauft. Aber ich sehe es jetzt schon zu oft und ich bekomme sicher nur Bruchstücke mit. Und das Verhalten ist ja auch nachvollziehbar. Deshalb mag ich keine Repros und sage das offen und nenne die Gründe. Aber, wie auch schon gesagt, ich verurteile deshalb niemanden, der sich Repros in den Schrank stellt. Nur eine Absolution und "Ach, wen kümmert es?" oder so wirst Du von mir nicht zu hören kriegen Und ganz ehrlich: Wenn man die nur auf der Konsole spielen will, tut es auch ein Everdrive und das Geld ist gegenüber 3 oder 4 Repros auch wieder raus.
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Ekko
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Ekko »

Das mit dem Verkauf scheint kein so großes Problem zu sein, denn viele Repros stehen so ausgewiesen bei eBay drin und die Auktionen sind regulär mit dem Kauf abgeschlossen. (Kann man einfach so in die Suchleiste eingeben - viele viele Ergebnisse.) Ich glaube, eBay ist da eher lax und haut nicht viel raus. Davon abgesehen gibt es ja noch viele weitere Portale. Also wenn man sie verkaufen will, wird man sie auch los. Ich würde jetzt auch nicht davon ausgehen, dass alle ihre Repros wieder abstoßen wollen, ich will ja auch nicht alle meine Spiele loswerden. Ich kaufe die, um sie zu behalten. Mich wundert da, dass du so überzeugt bist, dass alle irgendwann ihre gesamten Spiele verhökern wollen. Ich bin ja kein hardcore Sammler, aber ich will doch gerade meine Evergreens behalten. Beim Verkauf zählt halt, wie immer, die Ehrlichkeit der Handelnden. Aber da wissen wir ja schon, dass viele es damit nicht so ernst meinen, was wiederum zurück zum Punkt führt. Die Repros helfen dem gewissenhaften Sammler sicher nicht besonders, soviel können wir feststellen. Verantwortlich machen für die niederen Geldhortungsabsichten mancher kann man sie aber nicht. Daher würde ich die Dinger als solches nicht als eindeutig schlecht oder gut beurteilen. Einigen bringen sie Freude, anderen nicht. Über die Balance kann man nur mutmaßen. Es bleibt für mich bei einer indifferenten Haltung, da sie einfach weder eindeutig negative noch eindeutig positive Aspekte haben und auch die Gewichtung so uneindeutig ist. Festlegen kann ich mich aber bei denjenigen, die versuchen damit den Unwissenden zu vereiern und Profit zu machen. Daran kann ich nichts Positives finden.

Das mit dem Everdrive finde ich auch nicht ganz eindeutig. Schließlich nutze ich hier auch ISOs, für die der Hersteller auch nie einen müden Pfennig sieht. Wie du selber gesagt hast - dann lieber gleich die Kaufversion. Aber ab davon ist das Everdrive auch gefühlt noch unechter als 'ne Repro.
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Acrid »

Ekko hat geschrieben:... Aber ab davon ist das Everdrive auch gefühlt noch unechter als 'ne Repro.
Hä? Eine Repro (= Bootleg bzw. = Raubkopie) ist auf jeden Fall mindestens genauso "unecht" wie ein Everdrive mit irgendwelchen Spielen drauf. Der Unterschied ist meistens nur die Anzahl der Spiele, die sich im Speicher befinden. Mittlerweile drehen wir uns hier im Kreis... Es gibt Leute, die können Spaß mit Raubkopien haben und andere können keinen Spaß damit haben. Und die langfristigen Auswirkungen der immer häufiger anzutreffenden Raubkopien wurden bereits erläutert. Auch dann, wenn jemand seine erworbenen Raubkopien nicht verkaufen möchte, verliert er spätestens dann die Kontrolle darüber, wenn er stirbt. Meistens jedoch früher, weil bei vielen Zockern und Sammlern mit fortschreitendem Alter der Spaß am Hobby abnimmt bzw. sich die Prioritäten im Leben verlagern. Wenn meine Spiele allesamt Raubkopien wären, würden sie spätestens in ca. 20 bis 40 Jahren in den Umlauf geraten. Ich gehe jedoch davon aus, dass ich die Sachen lange vor meinem Tod loswerden möchte. Und viele Sammler und Zocker sind bereits mindestens zehn Jahre älter als ich.

Ich habe mit Absicht oft den Begriff "Raubkopie" verwendet, damit endlich klar wird, worüber wir hier sprechen. Ich kann NICHTS Gutes an dem Herstellen, Verkaufen und auch Kaufen von Raubkopien erkennen. Wenn man ein Spiel mag und spielen möchte, muss man das Original kaufen. So ist mein Rechtsempfinden. Und irgendwo wurde bereits erwähnt, dass man bei hochpreisigen Sammlerstücken kein Risiko eingeht, weil man sie zu mindestens dem selben Preis wieder abstoßen kann. Ist doch egal, wenn man 500€ für ein Spiel ausgibt: Kaufen, zocken, verkaufen, nächstes kaufen...
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Ekko »

Noch mal: ich sehe das neutral. Nur als tiny reminder.

Eine Repro ist ein ge-faketes Modul, das versucht original auszusehen (und in einer originalen alten Cartridge steckt) und in eine originale Konsole eingesteckt wird. Das Spiel ist, hardware-technisch gleichauf mit "richtigen" Modulen, auf der Platine im Modul.
Das ist für mich gefühlt echter, als eine SD Karte mit 500 Isos drauf in einem System, was weder die alte Konsole ist, noch so aussieht.
Wie kann das echter sein? Es ist ja schon physikalisch völlig woanders als eine nachgebaute, aber das selbe Prinzip nutzende Cartridge.
Das bleibt für mich weder überzeugend noch logisch. Zumal sicher die meisten Everdrive-Nutzer auch 'ne Menge Isos besitzen, die sie nicht als tatsächliche Spiele gekauft haben. Zumindest kenne ich Leute, bei denen das so ist.

Ich verstehe deine Ansicht, Acrid. Du hast vollkommen valide Punkte. Und du hast offensichtlich auch eine sehr emotionale Betrachtungsweise und mauerst da auch ein wenig. Ob das jetzt damit zu tun hat, dass du ein professioneller Sammler bist (oder wie man es nennen möchte) weiß ich nicht.

Generell finde ich es nicht ganz konsequent, dass oftmals Repros nicht toleriert werden, Isos aber schon und teilweise sogar empfohlen werden. Das deutet darauf hin, dass der Aspekt des Kopierens von Inhalten nicht wirklich der springende Punkt, sondern die Angst um den Wert der eigenen Objekte ist. Was ja okay ist, aber es sollte nicht irgendwie unter dem rechtlichen Aspekt verkapselt werden, wenn gleichsam Isos durchgehen.

Ich finde diese Modulkopie-Geschichte aber auch nicht so einfach und eindeutig, wie es hier manchmal hingestellt wird
Beispiel Musik, was wir ja auch schon hatten:
Ich lade mir Musik illegal aus dem Netz, weil ich sie hören, aber nicht zahlen möchte obwohl es die ständige Möglichkeit, diese Musik 24/7 zu für den Konsumenten fairen (=dem Künstler ggn.über unfairen, aber das ist was anderes) Preisen zu beziehen. Das System ist da und funktioniert tadellos, egal ob für alte oder neue Musik. Wir haben hier eine eindeutig illegale Handlung, weil ein funktionierender Markt umgangen wird, über den der Erschaffer entlohnt werden soll. Ein altes Spiel hingegen hat keinen Markt mehr, der Hersteller kann nicht bezahlt werden. (Abgesehen von den Spielen, die neu veröffentlicht wurden, was ja eine gute Bezugsmöglichkeit ist.) Der einzige Markt ist der Gebrauchtspielmarkt, von dem lediglich die Sammler profitieren und der, wie Stardragon schon oft ausgeführt hat, künstlichen Schwankungen unterworfen ist und nicht immer ein fairer Markt ist.
Das Argument mit dem Bezahlen für geistiges Eigentum kann ich in diesem Fall auch nicht gelten lassen, denn das, was manche Sammler an absurden Preisen für ihre Schmuckstücke verlangen, grenzt an Bereicherung und fährt dem Entwickler keinen müden Cent ein. Ich zahle für geistiges Eigentum, aber nicht an den, der es geschaffen hat? Und das, weil das Spiel rar ist?
Das kann man ja machen, ich will auch nicht urteilen, zumal ich selber auch teure Spiele in meiner Sammlung habe, aber ich halte das für ebenso hinterfragenswert, wie die Kopien-Geschichte, das sollte man auch sehen.

Die Repro ist eine Kopie. Ist sie eine Raubkopie? Schwer zu sagen. Raubkopie ist eigentlich selbst bei Mucke schon falsch, denn Raub bedeutet, dass ich einem anderen etwas wegnehme, was hinterher nicht mehr da ist. Das ist weder bei Mucke oder Repros der Fall, deshalb bin ich mit dem Wort vorsichtig. Ist es illegal? Auch schwer zu sagen. Bei allem, was bestehende Distributionswege hat, ja. Bei manchen Spielen gibt es keine mehr. Was ist da? 100%ig legal ist es sicher nicht, aber so funktionieren Gesetze nicht.
Eine Repro von einem nicht erhältlichen Spiel ist nach dem Gesetz theoretisch nicht illegal.
Von erhältlichen Spielen schon. Die Frage bleibt, gilt ein Spiel, von dem es lediglich eine handvoll gibt und schon lange nicht mehr erwerblich ist oder ein Spiel, dass es nur in einem einzigen Land gibt und auch seit 20 Jahren nicht mehr im Handel ist als erhältlich?
Ist doch egal, wenn man 500€ für ein Spiel ausgibt: Kaufen, zocken, verkaufen, nächstes kaufen...
Das finde ich aber eine krasse Ansicht: Wieso wollt ihr alle eure Spiele immer wieder loswerden?
Ich versuche ja, alle Blickwinkel zu verstehen. Aber meine Idee ist, dass ich mir meine kleine Sammlung von Spielen aufbaue, die ich geliebt habe, mit denen ich nostalgische Erinnerungen verbinde oder die ich gerade lieben gelernt habe. Jedenfalls sollen sie mich begleiten und ich wich mich darüber freuen, sie jederzeit spielen zu können. Ich will nicht kaufen-zocken-verkaufen-nächstes kaufen. Das klingt für mich nicht nach Spaß sondern Arbeit. Aber okay, das ist jetzt meine persönliche Meinung, es kann ja auch sein, dass das viel Spaß macht. Jedenfalls ist es für manche vielleicht "egal, 500 Euro für ein Spiel auszugeben", für mich ist es das nicht.
Kann man, glaube ich, auch verstehen.
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Acrid »

"Raubkopien" ist die gängige Bezeichnung für unrechtmäßig hergestellte Kopien. Normalerweise bringe ich mich nicht in solche Diskussionen ein. Mir ist nur aufgefallen, dass immer mehr Spiele auftauchen bei denen irgendein Bestandteil nicht original ist. Und das macht das Einkaufen immer stressiger, weil man mittlerweile bei jedem hochpreisegen Spiel sehr genau hinschauen muss. Und bei den niedrigpreisigen nimmt der Anteil ebenfalls langsam zu. Selbst bei Händlern wie z.B. Konsolenkost oder Gamestop kann man sich nicht sicher sein. Dort habe ich schon oft falsche Hüllen oder kopierte Inlays gesehen. Ganz schlimm ist die Kette Andrä, weil die grundsätzlich JEDEM XBox und Gamecube Spiel neue Billighüllen geben. Und nochmal, je mehr Leute sich Bootlegs von MD oder SNES Spielen bauen lassen, desto mehr geraten in den Umlauf. Der Wert der originalen Exemplare wird dadurch nicht gemindert. Aber die Gefahr, dass man sowas versehentlich kauft, obwohl man es nicht will, steigt. Repros von Originalspielen machen mir das Leben schwer, und deswegen mag ich sie nicht. Und das ist auch die Antwort auf die Fragen in deinem Eingangspost:
Ekko hat geschrieben:Was haltet ihr davon?
Ekko hat geschrieben:Was denkt ihr?
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Ekko »

Diese eine Frage aus dem Eingangsposting hast du in jedem Falle beantwortet :mrgreen:
Bisschen auf die anderen Gedanken eingehen wäre cool, es soll sich ja auch was entwickeln und nicht immer nur umformuliert werden.
Das ganze Thema ist auch viel zu umfassend um nur einen Punkt zu beurteilen.

Dass Konsolenkost etc. nicht gut kontrollieren finde ich übrigens fast überraschend da die sich immer so als seriöse Händler ausgeben.
Konntest Du die Spiele wenigstens problemlos zurückgeben oder sind die so "as is"-mäßig drauf?

Das Wort Raubkopie ist nur Umgangssprache, dass gibt es so in der Gesetzgebung nicht. Ich erwähnte das, weil ich finde, dass so was wie Schwarzkopie oder wattweißich "ungenehmigte Kopie" oder so logisch sind, "Raub"kopie aber nicht. Jaja, Freude an Worten! :D
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Acrid »

Ekko hat geschrieben:Dass Konsolenkost etc. nicht gut kontrollieren finde ich übrigens fast überraschend da die sich immer so als seriöse Händler ausgeben.
Konntest Du die Spiele wenigstens problemlos zurückgeben oder sind die so "as is"-mäßig drauf?
Ja, ich konnte sie problemlos zurückgeben. Allerdings bin ich auf den Rücksendungskosten sitzengeblieben. Das 1942 Modul, welches ich in dem Artikel zeige, ist übrigens eines von den Konsolenkost Bootlegs. Dass die nicht gemerkt haben, dass es nur ein Bootleg ist, spricht nicht gerade dafür, dass die sich gut auskennen oder Interesse daran haben, Bootlegs auszusortieren.

http://pixelor.de/complete-box-oder-doch-nicht/
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Stardragon »

Warum wundert Dich das, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass die meisten ihre Repros irgendwann verkaufen? Siehe es mal so: Die wenigsten werden mit ihren Sammlungen von irgendwas steinalt. Irgendwann hat bei den meisten eine Sammlung einen Punkt erreicht, wo man seine Freude dran gehabt hat. Das mal generell, aber bei Repros sind wir ja in der Regel nicht mal bei "richtigen" Sammlern, denn die meisten davon würden sich eben keine Repros da hin stellen (Disclaimer: Nein, wenn sich ein Sammler Repros dahin stellt, ist er damit kein "falscher" Sammler. Aber die meisten Sammler, die ich kenne, würden sich keine Repros von Spielen dahin stellen, die auch offiziell rausgekommen sind. Genau genommen kenne ich bisher Dich als einzigen.). Von daher dürften die meisten Käufer von Repros eigentlich die Leute sein, die das Spiel einfach mal auf der Original Konsole spielen wollen, aber nicht gleich das volle Geld hinblättern wollen. Und die meisten davon verkaufen ihre Repros auch wieder, wenn das Spiel durchgespielt ist. Jetzt ist das natürlich eine Annahme, aber wenn dem nicht so wäre, woher kommen dann permanent die ganzen Repros? Warum habe ich bei einer Anzahl von ca. 30 GBA-Spielen gleich 6 Repros erwischt? Gut, ich habe nicht damit gerechnet, dass die Dinger so verbreitet sind und deshalb nicht zu genau geschaut, weil ich eben auch kein Sammler bin und die nur spielen wollte, aber man hat mir die Dinger als Originale verkauft.

Wenn wirklich niemand die Absicht hätte Repros irgendwie als Original zu verkaufen, warum nimmt man dann nicht etwas anders aussehende Module? Farbe, Form, man kann einiges abwandeln, habe ich sogar schon gesehen. Oder einfach ein auf der Rückseite mit eingegossenes "Reproduktion!"? Dann stört es auch nicht in der Sammlung mit der Front, ist aber klar zu erkennen.
Eine Repro ist ein ge-faketes Modul, das versucht original auszusehen (und in einer originalen alten Cartridge steckt)
Nicht immer. Eines von den Modulen der GBA-Fakes hat sich bei genauerem Hinsehen von den Originalen unterschieden. Die werden schon auch nachgegossen.

Zum Everdrive: Du hattest geschrieben, Du wolltest die Spiele haben und auf der Original Konsole spielen, weil Emus nicht so Deins sind. Beides hast Du mit Everdrive gleichermaßen, wie mit einer Repro. Beides sind Raubkopien. Der einzige Unterschied ist, dass Du das dem Repro im schlimmsten Fall nicht ansiehst oder aber zumindest nicht auf Anhieb.

Isos sind genau so Raubkopien wie Repros. Und damit auch die Nutzung von Isos vom Everdrive, wenn man die Originale nicht besitzt und sich die Dumbs nicht selber gemacht hat (Geht zum Beispiel mit einer Retrode). Ich empfehle sicher keine Isos. Das bleiben Raubkopien. Aber sie gefährden zumindest schon mal nicht den Sammler, der drauf reinfallen könnte. Es geht nicht um den Wert der Originale eines Sammler, dass der Wert fallen könnte, wenn Repros überall verfügbar wären. Es geht darum, dass mit jeder Repro da draußen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man irgendwann Opfer einer Fälschung wird. Und wenn man dann als Sammler noch viel Geld bezahlt hat und das erst spät merkt, tut das richtig weh. Ich bin kein Sammler, kaufe aber nur Originale, weil ich Spiele lange genieße, bevor ich sie wieder abstoße und keine Lust habe, mir einen Haufen Raubkopien in den Schrank zu stellen. 10 Jahre ist so der Zyklus bei mir oft, es sei denn, es ist ein Fehlkauf oder was, was in einem Konvolut dabei war. Und ich bin jetzt 6 Mal schon Opfer geworden. War zum Glück nicht viel Geld, sonst wäre es wahrscheinlich auch nicht passiert, weil ich dann vorsichtiger gewesen wäre und wird mir mit solchen Fälschungen nicht nochmal passieren, weil ich jetzt weiß, dass die schon verbreiteter sind, als mir lieb ist und ich jetzt jedes Mal genauer hinschaue. Aber das allein reicht mir. Ich hab keine Lust irgendwann noch mehr Geld zahlen zu müssen, weil ich Spielen nur noch in gegradeten Plastikboxen vertrauen kann. Ist zwar etwas übertrieben, aber der einzige Grund, warum ich den meisten meiner Module guten Gewissens vertrauen kann, ist, dass ich die meisten davon damals im Laden gekauft habe, als die aktuell waren.

Sicher hast Du recht, dass an einem gebrauchten Spiel kein Hersteller verdient. Meine Argumente, ein Spiel bzw. eine Serie zu unterstützen, bezog sich bei alten Spielen ja definitiv auf die günstiger Verfügbaren Downloadversionen und Neuauflagen. Dass der Markt für die ursprünglichen Spiele teilweise künstlich gepusht und hanebüchene Preise hervor bringt, ist ja der einzige Grund, warum ich persönlich bei der Nutzung von Images nichts dazu sage. Aber bei Repros sage ich halt, dass ich entschieden dagegen bin, vor allem, wenn man mich fragt. Hast Du nun mal hier getan. :)

Bei Musik würde ich übrigens nicht sagen, dass die meisten Künstler nicht fair bezahlt werden. Wenn ich "Musiker" sehe, deren Shows, Alben etc. produziert werden, die aber ihre Lieder nicht selber schreiben und "nur" ein Talent zum Singen haben und in Geld schwimmen, ist es doch OK, dass das Label für seinen Produktionsaufwand mehr Geld einzieht, als der Sänger kriegt. Robby Williams ist doch kein armer Kerl, oder? Viele von den kleinen Künstlern, die ich gerne höre, produzieren und verlegen ihre CDs selber. Die werden auch fair bezahlt. Es ist ja nunmal so, dass man mittlerweile zu bezahlbaren Preisen ein Studio mieten und dann die CDs selber pressen lassen kann. Wer zu einem Label geht, holt sich Hilfe in der Produktion, Werbung etc. pp. Und mittlerweile gibt es ja Alternativen. Und dank Crowdfunding geht das sogar ohne finanzielles Risiko. Und da ich nicht Mainstream höre, kaufe ich CDs von Musikern, die ich mag, alleine schon, dass die nächstes Jahr auch noch eine rausbringen. :) Und weil ich in dem Musikbereich, den ich höre, den Unterschied zwischen einer CD und einer MP3 im direkten Vergleich raushören kann. Sobald man nämlich von elektronischer Musik weg ist, hört man das erschreckend deutlich, wenn man mal eine CD mit einer MP3 vergleicht.
Eine Repro von einem nicht erhältlichen Spiel ist nach dem Gesetz theoretisch nicht illegal.
Falsch, ist sie. Das Urheberrecht schützt ein Werk ab dessen Vollendung. Damit sind alle Spiele, die fertig programmiert wurden, schon mal geschützt. Weitere gesicherte Rechte schützen Namen und mehr. Auch ein unfertiger Teil einer geschützten Serie ist geschützt. Und in der Regel werden bei kommerziellen Produktionen die Rechte an einem Spiel (Name etc.) ja eben schon vorher gesichert. Sonst könnte man ja Gefahr laufen, dass bei Berichten über die Produktion jemand sich schnell einen Namen sichert bzw. das ist einer der Gründe, warum es Arbeitstitel gibt. Von daher ist auch jede Repro eines nichts veröffentlichten Spieles illegal.
Bisschen auf die anderen Gedanken eingehen wäre cool, es soll sich ja auch was entwickeln und nicht immer nur umformuliert werden.
Da muss ich mich entschuldigen, wenn das so wirkt. Ich gehe auf Deine Aussagen weiterhin aus meinem Sichtwinkel ein, weil ich mich missverstanden fühle bzw. einige Aussagen (wie z.B. im Absatz drüber) meines Wissens eben nicht richtig sind. Ich sehe durchaus eine Entwicklung in der Diskussion, wir streifen ja auch immer andere Randgebiete. Wenn Du die Diskussion in dieser Form allerdings nicht fruchtbar findest, finde ich es schade. Auf welche Gedanken wurde denn nicht eingegangen? Dann sprich die doch einfach wieder an, neue Impulse finde ich auch immer wieder gut in solchen Diskussionen.

Edit:
@ Acrid
Möchtest Du Fotos von den GBA-Repros, die ich untergeschoben bekommen habe, bevor ich mit dem Hammer drauf schlage? Keine Ahnung, ob Du sowas noch für einen Artikel brauchen kannst.
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Acrid »

Stardragon hat geschrieben: @ Acrid
Möchtest Du Fotos von den GBA-Repros, die ich untergeschoben bekommen habe, bevor ich mit dem Hammer drauf schlage? Keine Ahnung, ob Du sowas noch für einen Artikel brauchen kannst.
Vielen Dank für das Angebot. Zeig mal...
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Ekko »

Nee nee, was mich wundert ist, dass ihr (oder Acrid) euch sicher seid, dass ihr eure Spiele sowieso wieder verkaufen werdet, egal ob jetzt Repro oder Import oder Original oder was immer. Das klingt einfach so geplant und kalkuliert, als ob die Spiele sowieso den Erhalt nicht wert sind, was mir definitiv sehr wichtig ist. Ich hab immer noch ganz viel Zeug aus meiner Kindheit, Jugend, jetziger Zeit, welches weder in den Bereich Messi fällt noch verkauft werden soll. Klar, falls mal was passiert und ich dringend Geld brauche. Aber bewusst trennen möchte ich mich von einigen Sachen keinesfalls. Dass ich kein "richtiger" Sammler bin, der sich was komplett macht und dafür all sein Geld lässt, hatte ich ja schon mehrfach erwähnt, daher zählst Du mich da zur falschen Gruppe. Mir geht's nicht um irgendwelche Komplettierungsgedanken oder die Sammelleidenschaft an sich, das ist für mich wirklich nicht interessant. Ich möchte damit auch keinem ernsthaften Sammler zu nahe treten, aber für mich gibt es wichtigeres als alle Spiele für bestimmte Systeme in perfektem Zustand zu sammeln. Ich möchte, wie schon oft erwähnt, meine Lieblinge haben und suche dafür weder das AAA-Cover noch ist es mir wichtig, dass überall die Anleitung dabei sein muss (wäre natürlich schön), noch kaufe ich Spiele für 500 Euro. Das wäre z.B. ein Grund, warum ich kein existenzielles Problem mit 'ner Repro im Regal hätte. Allerdings würde ich es bei einer belassen (das Spiel, an das ich denke kostet zwischen 300 und 400 Euro und zählt für mich zu den Lieblingen und ist bei der Auflage sowieso fast nie zu bekommen), denn die anderen kann ich mir zusammensparen und natürlich wäre auch für mich eine flawless Sammlung mit ausschließlich Originalen am schönsten. Aber wie gesagt, diesen krassen Sammler-Anspruch habe ich nicht. Ich habe auch bislang keine Repros und würde mich vielleicht auch nicht trauen, eine zu kaufen, u.A. aus nicht-Vertrauen in die Qualität der Nachahmung, Abzocke, etc., denn bei eBay habe ich schon genug Enttäuschungen auch ohne Repros erlebt.

Naja, dass die Leute Repros als Originale verkaufen wollen ist doch klar. Da wiederhole ich mich jetzt, wenn ich auf die Schindludergedanken der windigen Internetunternehmer hinweise. Der Idee einer Reproduktion die Schuld zu geben ist natürlich quatsch, dass geht, wie immer, von der Arschigkeit der Leute aus, die die Dinger nicht oder falsch kennzeichnen. Ich finde deine Idee mit der Kennzeichnung übrigens ziemlich cool. So weiß jeder direkt was los ist und keiner wird vereiert. Wird natürlich nie passieren, wäre aber die beste Lösung.

Noch mal zu den Everdrive/Repro-Vergleichen:
Ich vermute, du hast den ersten Absatz in meinem vorletzten Posting nicht gesehen, da habe ich ziemlich ausführlich geschrieben, wieso sich der Everdrive für mich mehr fake anfühlt (und aussieht) als 'ne Repro.
Stardragon hat geschrieben: Ich empfehle sicher keine Isos. Das bleiben Raubkopien.
Stardragon hat geschrieben:Wenn man die nur auf der Konsole spielen will, tut es auch ein Everdrive und das Geld ist gegenüber 3 oder 4 Repros auch wieder raus.
Haste ja doch empfohlen :mrgreen: Nee, schon klar, ich weiß doch, wie du das meinst.

Ich persönlich finde Isos genauso schwierig wie Repros, und es wundert mich eben, dass erstere so sehr akzeptiert sind.
Das liegt sicherlich an dem Bedrohungsgefühl, dass der Sammler hat. Isos bedrohen nur das Urheberrecht, nicht den Wert der persönlichen Sammlung oder eben, wie du angeführt hast und was ich gut nachvollziehen kann, die Angst beim Kauf verarscht zu werden. Das würde mich auch richtig ärgern. Dennoch könnte man das jetzt in einigen Fällen als Double Standards auslegen, denn die Sammler-Abneigung ist ja schon egoistisch motiviert, wird aber gerne mit der alten Urheberrechtsdebatte verknüpft.

Interessant, hast Du 'ne Quelle zu der Repro-Urheberrechts-Sache? Ich hatte das andersrum gelesen, aber ich hab auch keine Ahnung mehr, wo das war.

Übrigens - das mit dem auf die Gedanken eingehen galt gar nicht dir - Acrid und ich hatten zu dem Moment gerade ausgetauscht und da is einfach was unter die Räder geraten.

Oh, was die Musiksache angeht, das sollten wir in einem Extra-Thread oder so verpacken, da gibt es wirklich viel zu schreiben. Noch mehr als hier. Ayayay. Jedenfalls beschreibst Du da nur eine gaaaaaaaanz kleine Gruppe, die fair bezahlt wird. Glaub's mir einfach, das ist nicht die Realität. Ich hab bei genug Labels, Studios, Clubs und in meiner eignen Firma gearbeitet und die Umlagen sind alles andere als fair, seitens der Labels, die oftmals aber auch nix mehr dafür können, seitens der Aggregatoren selber und seitens Gema und GVL. Aber lass uns das lassen, dass ist hier wirklich nicht der Platz. Der CD - MP3-Vergleich ist übrigens etwas schwierig, weil gut codierte (nicht "gut aufgelöste") MP3s teilweise genauso gut klingen, wie CD's, die ja selber auch schon verlustbehaftet komprimiert sind, was speziell bei alten Rockscheiben aus den 80ern teilweise schlimm hörbar ist. Manche MP3s klingen schlecht, manche klingen wie die CD, was ja nicht viel heissen muss. Allgemein kann man jedenfalls nicht sagen, dass man immer den Unterschied hören kann, nur, wenn die MP3s schlecht gemacht sind.
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Also: Je mehr Käse, desto weniger Käse.
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Stardragon »

Hey, wir sind uns nicht mal so unähnlich. Ich habe auch noch ganz viel Kram aus meiner Kindheit. Aber wenn man immer mehr ansammelt, ist irgendwann auch kein Raum mehr da. Ich bewohne schon alleine 78m² und hab nen Keller. Noch weiter mag ich mich nicht vergrößern. Ab und zu muss da mal was weg. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Du Dein Leben lang alles sammelst und nie was wieder hergibst. Wie soll das logistisch gehen? Mir sind meine Spiele eine Menge wert. Sonst hätte ich die nicht. Aber schau doch mal in meinem Sammelthread, das werden immer weniger, je älter das System wird. Meine SNES Titel kann ich mit zwei Händen abzählen. Das waren mal hunderte. PS1 ebenso. Den GB hab ich schon gar nicht mehr und nur noch zwei Spiele dafür, die ich gelegentlich auf dem GBA spiele. Aber ich hab noch Spiele. Und bei einem Spiel, dass ich 1992 gekauft habe, kannst Du definitiv nicht behaupten, dass die Spiele mir nicht den Erhalt wert wären.
Ich finde deine Idee mit der Kennzeichnung übrigens ziemlich cool. So weiß jeder direkt was los ist und keiner wird vereiert. Wird natürlich nie passieren, wäre aber die beste Lösung.
Das finde ich jetzt aber interessant. Du sagst selber, dass die niemals gekennzeichnet werden. Demnach ist Dir klar, dass bei Repros von Anfang geplant ist, dass mehr für die bezahlt wird und man die besser verkaufen kann, wenn man die auch als Originale ausgeben kann. Obwohl ich schon geschrieben habe, dass mir gekennzeichnete Repros nicht so sauer aufstoßen würden, lass es mich anders sagen: Der Idee von Repros gebe ich keine Schuld an den Missständen. Aber so lange die nicht von Anfang gekennzeichnet sind, nimmt der Macher kalkulieren oder zumindest billigend in Kauf, dass versucht wird, die als Originale anzubieten und nicht gekennzeichnete Repros kann ich damit sehr guten Gewissens als für den Zweck geschaffen ansehen, dass versucht werden wird, die als Originale anzubieten. Liegt ja auch an jedem Repro-Käufer selber, gleich zu sagen "Sorry, ich will nur Repros, wo man entsprechender Stelle gleich sieht, dass das solche sind." und damit einen entsprechenden Markt zu schaffen. Komisch, dass eher auf das Gegenteil wert gelegt wird.

Es bringt nichts, jemanden zu unterstellen, er habe die Postings des anderen nicht gesehen/gelesen. Was wäre das denn für eine Diskussion? Ich habe gelesen, warum ein Everdrive für Dich gefühlt mehr fake ist, als ein Repro. Ich habe Dir lediglich versucht, klar zu machen, dass das eben rein subjektiv und gefühlt ist und wollte im weiteren Verlauf darauf hinweise, dass das gefährlich ist. Raubkopie bleibt Raubkopie. Es gibt nicht "ein bisschen Raubkopie" oder "etwas weniger Raubkopie". Wenn Du Dich damit wohler fühlst, kann ich das nachvollziehen, das ist aber genau das Problem: Man fühlt sich besser, weil man diese Form der Raubkopie selber nicht als solche wahrnimmt oder zumindest nicht als so schlimm wahrnimmt. Damit weicht man aber seine Wahrnehmung auf. Das ist eine Raubkopie. Eine 100% illegale Kopie. Der Erwerb ist illegal. Der Besitz ist illegal. Der Verkauf, egal ob als Repro kenntlich gemacht oder nicht, ist strafbar. Das ist kein Kavaliersdelikt. Das muss Dir klar sein. Sicher ist die Gefahr dafür heute erwischt und bestraft zu werden, gering. Aber es liegt im Bereich des möglichen. Allein deswegen würde ich mir keine Repros bewusst anschaffen (Kann leider immer passieren, das man was untergeschoben kriegt). Je mehr das Spiel einem klar macht, dass man gerade eine Raubkopie vor sich hat und je mehr das einem bewusst ist, desto besser in einen Augen. Und auch wenn Du das mit einem Smiley gesagt hast, Du weißt, was ich meine: Ich empfehle keinen Everdrive oder sonstigen Formen von Raubkopien.

Es gibt einen Unterschied zwischen Akzeptanz und Toleranz. Um etwas tolerieren zu können muss ich es erstmal nicht gut heißen. Sonst heiße ich es einfach gut. Tolerieren bedeuten akzeptieren, obwohl man es nicht gut heißt. Ich kann nachvollziehen, dass jemand sich eine Raubkopie von einem Spiel anschafft, weil das original aufgrund Spekulationen hanebüchene Preise erzielt. Ich heiße es aber in keiner Form gut. Eine schnell runtergeladene Iso, die man mal durchspielt und dann löscht, betrifft nur den Raubkopierer. Eine kenntliche Repro auch. Eine Repro, die man mir als Original unterschiebt bringt mich aber in die unschöne Situation, dass ich auf einmal eine illegale Raubkopie besitze. Wenn Du mir Egoismus andichten möchtest, weil ich das nicht gut heiße, ist das ungefähr so, als würde ich Dir Egoismus unterstellen, weil Du mit der Unterstützung von Repros billigend in Kauf nimmst, dass mir und anderen sowas passiert. Tue ich nicht, keine Angst. ;) Nicht falsch verstehen. Das wäre Unsinn. Aber in beide Richtungen. Ich würde aber nicht mal einen Sammler Egoismus unterstellen, weil er seine Investition zu schützen versucht. Er schadet damit nämlich auch niemanden.
Interessant, hast Du 'ne Quelle zu der Repro-Urheberrechts-Sache? Ich hatte das andersrum gelesen, aber ich hab auch keine Ahnung mehr, wo das war.
Ja, hab ich: §69a Urheberrechtsgesetz :mrgreen:. Das lässt auch für den Leihen wenig Spekulationsmöglichkeiten zu. Bei Computerprogrammen (Zu denen auch Videospiele zählen) ist sogar das Entwurfsmaterial (und damit unfertige Spiele) ausdrücklich geschützt:
http://dejure.org/gesetze/UrhG/69a.html

Zu der Musik nur kurz, weil Du Recht hast: Wenn ich mir von meiner CD selbst MP3 mache, kann ich bei Rock etc. den Unterschied hören. Und ich arbeite schon mit EAC etc. wenn ich für mein Auto meine CDs zu MP3 mache. Wir haben vor 5 Jahren da sogar mal nen Quiz im Freundeskreis gemacht, bei dem mir zwei Mal das gleiche Lied vorgespielt wurde. Trefferquote 100%. Außer, als sie mich veräppeln wollten und zwei mal die CD vorgespielt haben, da musste ich passen. :mrgreen: Ich gebe zu, ich berufe mich da immer wieder drauf, obwohl ich nicht mehr sicher bin, ob mein Gehör das immer noch so locker wahr nimmt. Gab da leider einen unschönen Vorfall und das Gehör wird zumindest nicht mehr besser. Das CDs leider nicht Verlustfrei sind, weiß ich auch. Aber bei Schallplatten ist mir Aufwand/Nutzen nicht angemessen bzw. da hat man dann andere Störungen. Optimal sind sowieso nur die Leute in Persona ;). Ich weiß, das da nicht alles mit fairen Mitteln für die Künstler läuft bei der Musik. Aber bei den Musikern, die ich zum Teil persönlich kenne, sieht die Welt halt nicht so schlimm aus, wie man gerne weiß gemacht bekommt. Aber da ich da sicher nicht so tief drin in dem Bereich bin, wie Du, kann ich Dir da wahrscheinlich schwer widersprechen ;)

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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Stardragon »

Nur kurz, um den Thread nicht damit zu hijacken, der Link zum Dropbox-Link mit den GBA-Fakes. Mal abgesehen von den Covern sieht man es bei manchen Modulen sogar an nachgegossenen Modulen. Ich hab jetzt auch nachvollziehen können, dass die Spiele fast alle aus unterschiedlichen Quellen stammten. Einige sogar aus einem Konvolut von eBay. So viel mal zur Verbreitung. Wenn man weiß, dass die Dinger schon so weit verbreitet sind, sind die hier sogar relativ leicht zu erkennen. Spannend fand ich auch, dass die fast alle anscheinend ein "Garantie-Siegel" von dem jeweiligen Repro-Macher auf der Rückseite haben. Kann man zwar leicht entfernen, aber ist zumindest ein Erkennungsmerkmal:
https://www.dropbox.com/sh/b0svom8dg83v ... d97yPv2jEa
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Acrid »

Danke für die Bilder. Bei denen sieht man es ja eigentlich sofort, dass die nicht echt sind. Zwei oder drei von denen habe ich auch schon mal auf Flohmärkten gesehen. Ich habe aber auch schon welche gesehen, die den Original sehr viel ähnlicher sind. Da muss man ganz genau hinsehen. Und bei einem Ebay Foto hat man oft echt keine Chance, sie zu erkennen. Und deswegen bin ich bei GBA und SNES Spielen mittlerweile sehr zurückhaltend... Vor einem Jahr wollte mir sogar jemand aus einem anderen sehr bekannten Forum ein Bootleg andrehen. Mittlerweile vergeht mir echt so langsam der Spaß am Einkaufen...
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Stardragon »

Ja, die sind eigentlich relativ offensichtlich, wenn man nicht gerade einfach einen Rundumeinkauf für ein paar GBA-Titel macht, um einfach was auf dem Handheld zu haben und sich vorher nicht angeschaut hat, wie die Original-Cover aussehen. Bei dem "A Sound Of Thunder" war ich stutzig, aber das war in einem Konvolut und der Preis war gut, da hatte ich gedacht, das ist nicht so schlimm. Dass da dann noch zwei andere Fälschungen waren, habe ich erst hinterher gesehen. Bei Yoshi's Island hab ich das auf dem Foto nicht sehen können, das ist ja das richtige Bild, nur in schlechter Qualität und etwas verzogen. Hätte ich mit der Verbreitung von Raubkopien gerechnet, hätte ich mich mal 10 Minuten schlau gemacht und die wahrscheinlich auch alle gleich erkannt. Wie gesagt, der Schaden ist nicht hoch. Da ist mehr der Stolz angekratzt, weil ich sonst bei allem möglichen eher gewissenhaft bin. Einmal gutgläubig und dann sowas.
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Re: Mega Drive Repros

Beitrag von Ekko »

Moin!

Sollte ich jetzt etwa auch mal schauen, ob bei mir was dabei ist? Ihr habt aber nicht noch alle Module aufgemacht um nachzusehen, oder?

Das hast du aber sehr absolut aufgefasst - ich meinte damit natürlich nicht, dass ich niemals etwas wegwerfe oder verkaufe, ich hab ja geschrieben, dass das kein Messitum ist. Ich versuche Dinge aufzubewahren, die mich und den Platz um mich herum nicht belasten und mir beim x-ten Umzug nicht abermals auf den Keks gehen. Nur die Sachen, die für mich eine Bedeutung haben, die über das bloße Materielle hinausgeht. Das sind hauptsächlich Spiele, mit denen ich damals meinen Spaß hatte und die ich immer noch gerne mit meinen alten Buddies zocke, oder Filme (die aber als DVD's oder BR's), CD's und Bücher, hier und da Musikkram oder Studiozeug. Wir haben schon 'ne große Maisonette und es wirkt teilweise sogar noch leer. Mag am Umzug liegen. Wie auch immer, es türmt sich nix und beschränkt sich hauptsächlich auf Medien und nichts davon sind irgendwie fertig gesammelte Serien, Kollektionen oder derlei, weswegen das Ganze problemlos in einem dieser mittelhungrigen Ikea-Regale unterkommt.
Ich mach das bei den MD-Sachen auch so: Ich sammel' mir über die Zeit meine, sagen wir 15-20 liebsten Games zusammen und die, die mich nicht voll kicken, fliegen raus oder, wahrscheinlicher, fliegen überhaupt gar nicht erst rein. Für den Saturn z.B. ist es ähnlich, da habe ich auch etwa 15 Titel, die mir richtig gut gefallen, den Rest kann ich auch links liegen lassen ohne unglücklich zu werden. Und diese Dinge möchte ich nun mal nicht verkaufen.
Das finde ich jetzt aber interessant. Du sagst selber, dass die niemals gekennzeichnet werden. Demnach ist Dir klar, dass bei Repros von Anfang geplant ist, dass mehr für die bezahlt wird und man die besser verkaufen kann, wenn man die auch als Originale ausgeben kann.
Sicher ist mir klar, dass Repros nicht zum Unkostenpreis verkauft werden. Was wird denn schon mit Verlustabsicht verkauft? Und klar versuchen einige auch Repros als Originale auszugeben, darum geht's hier doch unter Anderem. Dass nur einige und nicht alle das machen, ist ja ebenfalls oft genug erwähnt worden. Wieso auf einmal so überrascht?

Ich fände die Idee, dass Repros generell gekennzeichnet werden gut. Aber natürlich wird das maximal bei einigen vereinzelt passieren. Wenn ich jetzt einen Print irgendwo auf dem Aufkleber des Modules hätte, der -natürlich so, dass er nicht vollkommen störend aber doch erkennbar ist- zeigt, dass es sich hier um eine Reproduktion und nicht das Original handelt, dann würde man das (gute Bilder vorausgesetzt) bei eBay auch erkennen. Und wenn in der Auktion noch mal steht, dass es sich um eine Repro handelt, dann gäbe es keine bösen Überraschungen mehr. Es gibt wie geschildert auch Leute, die kurz über dem Materialpreis verkaufen. Klar wollen die alle irgendeine Art von Aufwandsentschädigung, keiner will aus Liebe zu anderen Verlustgeschäfte machen, aber es gibt die, die versuchen Leute zu verarschen und den Sammlerpreis für eine Repro nehmen, oder einfach gefühlt überteuerte Preise, und es gibt die, die ihre Repros als solche deklarieren und Material, Aufwand und in manchem Falle gar keinen Gewinn berechnen (z.B. bei Auktion - und in dem Falle womöglich auch Verlust) oder eben nur einen kleinen über Sofort Kauf. Findest du alles bei eBay und wahrscheinlich dann auch bei den anderen gängigen Quellen. Dadurch kann sich auch der nicht vermögende Sammler oder Interessent sein Tetris oder seltenen Fehlprint oder wasimmer in's Regal stellen. Natürlich geht eine bedeutende Zahl von Verkäufern den ersten Weg, aber eben auch nicht all zu wenige stellen die schlimm seltenen Dinger für 15 Euro rein oder als Auktion, was ich mir nicht immer als finanziell besonders erklecklich vorstelle. Und stell dir diese jetzt mit eindeutiger Kennzeichnung vor, so dass du bei jedem Verkauf (online/offline) sehen kannst, dass Du als Originale-Sammler hier besser nicht zugreifst oder andernfalls eben weisst, was du bekommst.
Nicht gekennzeichnete Repros kann ich damit sehr guten Gewissens als für den Zweck geschaffen ansehen, dass versucht werden wird, die als Originale anzubieten.
Finde ich ein bisschen arg forciert, die Ableitung. Wir können wohl ziemlich sicher sagen, dass nicht wenige das versuchen. Da es aber viele Repros gibt, die selber nicht gekennzeichnet sind, aber in der Auktion als solche ausgewiesen sind, wäre das in diesen Fällen schon nicht mehr so. Und dass der 'Reprodukteur' sie nicht kennzeichnet, damit irgendwann irgendjemand anderes mal seine Repro als Original anbieten kann, macht ja keinen Sinn. Jemand, der eine getreue Abbildung schafft, diese aber im Verkauf ehrlich als Nachahmung angibt, will natürlich diejenigen, die eine möglichst echt aussehende Repro haben für sich wollen, als Interessenten gewinnen. Da es (noch) keine gekennzeichneten Repros gibt sucht natürlich niemand danach. Schade? Auf jeden Fall.

Warte mal, ich hab dir gar nix unterstellt. Das selber ist ja 'ne Unterstellung :mrgreen:
Ich habe geschrieben, dass ich vermute, dass du das nicht gelesen hast. Falls dem nicht so war, dann verzeih mir, da solltest du dich sicher nicht angegriffen durch fühlen.

Ich mach jetzt einfach ma' die gute alte Liste, dann erklärt sich das wohl am einfachsten:

Repro:
- ge-faketes Modul, original Design des jeweiligen Spiels
- selbes Prinzip der Hardware, physikalisches ROM auf Platine, keine Emulation
- Cover, Handbuch etc.
- einschalten, loslegen

Everdrive:
- ge-faketes Modul, Everdrive-Label
- SDHC-Karte steckt oben im Modul, wird via PC mit Isos beladen
- keine Verpackung, Anleitung jeweiliger Spiele etc. aka. "die anderen Spiele? Da - auf der SD-Karte" :|
- (sehr hässliches) On-Screen-Menü

So sollte jetzt aber nachvollziehbar sein, welches der beiden sich für mich weniger echt anfühlt und warum.

Da ich weder plane mir haufenweise Spiele noch Repros anzuschaffen, macht auch so etwas wie das Everdrive für mich nicht viel Sinn. Schon rechnerisch nicht. Ich kann aber auch hier verstehen, warum andere das haben wollen. Wobei die Urheberrechtsdebatte mit der ganzen Runterladerei von Isos, (verglichen mit dem Kauf von einer oder watt weiß ich, 20 Repros) deutlich feuriger ist.
Zumal sicher die meisten Everdrive-Nutzer auch 'ne Menge Isos besitzen, die sie nicht als tatsächliche Spiele gekauft haben. Zumindest kenne ich Leute, bei denen das so ist. Wie du ja sagst - du willst sie nicht empfehlen. Aber man kann, denke ich, verstehen, warum ich sie unter den Gesichtspunkten des Copyrights als schwieriger erachte als Repros.

Noch mal "warte mal": Egoismus habe ich dir ebenfalls nicht unterstellt. Falls Du damit meinst, dass ich dem Sammler (und zwar im Bezug zum entsprechenden Posting) egoistische Ansichten unterstelle - der bist du ja nach eigener Aussage nicht. Und selbst wenn, wärst du trotzdem nicht gemeint gewesen.
Ich würde aber nicht mal einen Sammler Egoismus unterstellen, weil er seine Investition zu schützen versucht.
Was meinst Du denn damit, dass er seine Investition schützen möchte? Dass er ungewollt eine Repro erwischt hat ja nicht mit seinen Investitionen zu tun.
Es geht nicht um den Wert der Originale eines Sammler, dass der Wert fallen könnte, wenn Repros überall verfügbar wären. Es geht darum, dass mit jeder Repro da draußen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man irgendwann Opfer einer Fälschung wird.
(Auf das Zitat gehe ich jetzt nicht drauf ein, das gibt's weiter oben im Thread.)

Danke für den Link - damit wäre die Sache auf jeden Fall klar. Wie ist denn die Regelung auf Zeit? Also scheinbar gilt das Copyright ja unbegrenzt, aber wer hält das Copyright, wenn die ursprünglichen Urheber verstorben oder die jeweiligen Firmen nichtexistent sind? Vielleicht ist das ähnlich wie bei (einigen, nicht allen Fällen in der) Musik, wo eine Komposition nach 70 Jahren frei von Urheber- und Verwertungsrecht ist (in Deutschland) und jemand die Rechte erwerben kann.

Merkwürdig ist dann natürlich, dass z.B. das Everdrive frei im Handel verfügbar ist. Wahrscheinlich ist das aber die alte Grauzone: Das Gerät schafft den copyrightbreach, beinhaltet selber aber keine rechteverletzende Software. Augenwischerei, aber schlussendlich wohl gesetzeskonform.

Kennt ihr eigentlich das hier? (Etwas offtopic, aber hier geht's mittlerweile eh kreuz und quer)
http://www.ssega.com
Da frage ich mich, wie das möglich sein kann. Der Betreiber der Seite behauptet, er befände sich legalerweise auf sicherem Boden, da er alle Spiele original sein Eigen nennt. Dennoch verstößt er, zumindest wäre das, glaube ich, nach deutschem Recht so, gegen das Urheberrecht, denn er führt ja etwas ungenehmigt auf / vor. Vielleicht ist das in dem Land, von dem er die Seite aus betreibt, anders geregelt.

Ich habe kürzlich gelesen, dass die verantwortlichen Firmen alter Spiele gegen solche Dinge und Kopien, Re-Releases etc. nicht wirklich vorgehen, da sich ihre offiziellen Re-Releases weitaus besser verkaufen als die Fakes, die Firmen in ihren Verkäufen nicht bedroht sind und sich lieber den Hassel sparen.
Das müsste ja bedeuten, dass sie in LP's hingegen irgendeine Art von größerer Bedrohung sehen, wenn sie da so rigide gegen vorgehen bzw. vorgegangen sind, wie z.B. Sega.

Um den Thread mal zum Abschluss zu bringen, fasse ich noch mal meine persönlichen Schlüsse zusammen.
Die Repros selber bleiben schwer beurteilbar bzw. wertefrei. Der windige Internetentrepeneur hat damit aber Möglichkeiten sich auf Kosten der Sammler oder Pechvögel, die Repros erwischen, obwohl sie Originale erwarten, zu bereichern. Ob der Sammler dadurch langfristig einem Werteverfall seiner Sammlung entgegensieht wurde nicht ganz eindeutig. Repros, Isos etc. sind illegale Kopien, wobei es aussieht, also ob letztere vielleicht aufgrund ihres längeren Bestehens und nicht-clashens mit der Sammlerkollektion weniger Unmut erzeugen. Da nicht viele ihre Meinung kund getan haben, haben wir jetzt nur von einer Seite Meinungen gehört und da ich weder Verfechter noch Verflucher noch Reprobesitzer bin, kann ich zu den Vorteilen des Reprobesitzes nichts neues sagen, nur auf das verweisen, was ich am Threadanfang schon genannt habe.

Finde ich auf jeden Fall cool, dass wir uns ausgetauscht haben. Die meisten Punkte kann ich auf jeden Fall gut nachvollziehen. Und ich hab Sachen gehört, von denen ich vorher nicht wusste.

Noch schnell hintenran:
Was die Mucke angeht, wenn du die beste Qualität aufgenommener Musik suchst wirst du bei Vinyl eh nicht fündig, denn abgesehen von den von dir erwähnten Störgeräuschen (die manche auch schön finden), ist da viel schneller was mono als bei einer CD und das "schöne, warme, weiche", was viele so schätzen (ich eigentlich auch), liegt meist an der Höhenarmut des Mediums. Am besten sind wohl immer noch Super Audio CD's oder Audio DVD's oder eben alles, was hoch auflöst. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir um die ganze Klang- und MP3-Debatte keinen Kopf mehr mache, das ist für mich einfach abgehakt, ich konzentriere mich wieder mehr auf die Performance der Mucker. Und klar, haste natürlich völlig recht: Am besten ist die Musik live in einer gut klingenden Umgebung. Bei den Muckern geht häufig eh eine gewissen Lustlosigkeit um, was die Qualität des finalen Mediums angeht: Wir nehmen für viel Geld in einem Studio mit feinstem analog gear auf, lassen den Kram teuer mischen und mastern, nur, damit es schlussendlich über iPhone-Kopfhörer in der U-Bahn gehört wird. :roll: Viele sparen sich die Knete lieber und bezahlen ihre Touren damit. Mit Musik Geld zum Leben zu verdienen ist für nicht-Mainstream-Künstler nahezu unmöglich geworden und sobald man sich in einer aus Liebe machenden, mehrköpfigen Band mit Tourverpflichtung (oder -Verlangen) befindet, wird's üblicherweise ein Verlustgeschäft, zumindest anfänglich. Das hat auch gute Seiten, denn damit trennt sich, zumindest so ab Keimstadium, die Spreu vom Weizen was die Ernsthaftigkeit der Musik angeht. :D
Je mehr Käse, desto mehr Löcher.
Je mehr Löcher, desto weniger Käse.
Also: Je mehr Käse, desto weniger Käse.
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