50Hz/60Hz Problematik

Hier wird über alles Allgemeine zum Thema Dreamcast diskutiert.
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Mark83
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50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Mark83 »

Hallo,

wie ist das eigentlich genau? Läuft ein Spiel mit 50Hz langsamer? Was passiert mit der Auflösung?
Ich checks grad nicht so ganz.

NTSC hat ja statt 576 nur 480 Zeilen, deshalb haben viele PAL Spiele schwarze Balken.

Was mir jetzt aber bei Speed Devils aufgefallen ist:
- das Spiel läuft subjektiv gleich schnell
- bei 50Hz gibts Balken
- bei 60Hz Vollbild in 4:3
- bei 60Hz scheint das Bild gestreckt zu sein, nur bei 50Hz erscheinen Quadrate quadratisch und Kreise rund.

Wie gesagt, ich kapier das nicht. Prinzipiell find ich die Balken gut, dann kann ich bei meinem LCD auf 14:9 Format umschalten und habe ein größeres Bild ohne was abzuschneiden, aber ein langsameres Spiel will ich natürlich auch nicht.

Hoffe ihr könnt ein bisschen Licht ins Dunkel bringen, was sind Vorteile/Nachteile
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pladdi
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von pladdi »

Hi Mark83,
Hz bedeutet wieviel Bilder dein Ferneseher pro Sekunde erzeugt.
50Hz = 50 Bilder/s, 60Hz = 60 Bilder/s usw.
So erscheint uns ein Bild als bewegliches Bild durch schnell aufeinander folgende Bilder (ähnlich wie ein Daumenkino).
Das Spiel wird von der schnelligkeit nicht beeinflusst.
Je mehr Hz desto weniger Flimmert das Bild und es ist warscheinlich besser für deine Augen :shock: :roll: .
Ich denke die Balken haben nichts mit der Hz-Zahl zu tun, sie entstehen durch ein Bild im Breitbildformat z.B. 16:9 auf ein 4:3 Fernseher.
Mark83
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Mark83 »

danke dir, aber was du geschrieben hast war mir eigentlich soweit klar, aber was hat es mit dem verzerrten Bild auf sich?
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pladdi
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von pladdi »

Das wollt ich jetzt genau wissen und hab es mal bei 3 Spielen ausprobiert.
Bei:
Speed Devils: 50Hz Balken 60Hz keine Balken
Quake 3 Arena: 50Hz sowie 60Hz keine Balken
Space Channel 5: 50Hz Balken 60Hz keine Balken

Bei der Geschwindigkeit des Spiels konnte vom Gefühl kein Unterschied feststellen.
Habe dann mal google durchstöbert und Folgendes herausgefunden:
"Spiele werden oft primär für NTSC (60Hz) entwickelt und dann auf PAL mit 50Hz portiert. Das klappt meistens ganz gut, aber es gibt auch genügend Fälle, wo 50Hz Versionen etwas langsamer laufen oder hässliche schwarze Balken oben und unten haben.
Nachteil bei PAL60...die Auflösung ist in der Tat geringer.

PAL = 576 Zeilen
PAL60/NTSC = 480 Zeilen"
:roll:
Mark83
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Mark83 »

pladdi hat geschrieben:
"Spiele werden oft primär für NTSC (60Hz) entwickelt und dann auf PAL mit 50Hz portiert. Das klappt meistens ganz gut, aber es gibt auch genügend Fälle, wo 50Hz Versionen etwas langsamer laufen oder hässliche schwarze Balken oben und unten haben.
Nachteil bei PAL60...die Auflösung ist in der Tat geringer.

PAL = 576 Zeilen
PAL60/NTSC = 480 Zeilen"
das war auch mein Wissen bisher.
Nur das mit der Streckung ist mir neu. Fällt dir das bei Speed Devils nicht auf?
fisch
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von fisch »

Also bei den Sega Dreamcast Spielen felt die 50Hetz Problematik nicht so auf. Errinnere mich nur an Virtua Fighter 3tb, das spiele ich immer die japanische Version, da diese besser Aussieht und viel schneller läuft.
(oder die Pal-Version via VGA-Adapter, da laufen die Games so gut wie die jap oder amerikanischen Versionen)

Aber bei den alten PS1 Spielen wie Tekken oder Ridge Racer ist das ein grosses Problem, die japanische oder amerikanisch läuft sauber und sieht gut aus, aber bei der Pal Version von den beiden Spiele, hat man das Gefühl man spielt in Zeitlupe, da alles so langsam vorsich geht und man sieht hier überall die Pixel!!!!

Bei den meisten Dreamcast Spielen haben die Entwickler es auf die Reihe gebracht und halt mehr aus der Konsole gekitzelt bei den Pal Portierungen als noch bei N64, Saturn und bei der PS1 der Falle war.
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pladdi
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von pladdi »

Mark83 hat geschrieben: Nur das mit der Streckung ist mir neu. Fällt dir das bei Speed Devils nicht auf?

Doch natürlich fällt es mir auf, habs ja extra ausprobiert und darauf geachtet.

Hab da aber noch so 'ne Idee :idea: :
Wir gehen davon aus, dass das Spiel auf NTSC entwickelt wurde.
Somit ist das 60Hz Bild das "Vollbild".
Weil sowohl PAL60, als auch NTSC "480 Zeilen und 60Hz" haben.
PAL50 hat wie schon gesagt 576 Zeilen, das sind in der Höhe 96 Zeilen mehr.
Soll das Bild auf 50Hz portiert werden, so muss für die 96 Zeilen platz gemacht werden und das Bild wird Vertikal zusammen gedrückt, in der Horizontale bleibt es gleich.
So passen die 96 Zeilen in Form von Balken in das Bild.
Also siet man auf 50Hz das gestauchte "Vollbild".

ÄÄHH... OK, ich denke das war eh schon klar :roll:
Mark83
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Mark83 »

pladdi hat geschrieben:ÄÄHH... OK, ich denke das war eh schon klar :roll:
:lol:
du hast es erfasst
:lol:

Ich frag mich nur was dann die Auswahlmöglichkeit soll, denn wer spielt ein Spiel lieber verzerrt als mit kleinen schwarzen Balken?
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pladdi
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von pladdi »

Die Auswählmöglichkeit hast Du nur weil nicht jeder Fernseher 60Hz kann.
Es gibt noch Fernseher, die können nur 50Hz. Bei der Dreamcast kann man noch auswählen :D
Hatte noch einen alten Fernseher der nur 50Hz konnte.

Als ich mir Halo 3 für die 360 kaufte...ich konnte es kaum Erwarten *freu* :D , Spiel ausgepackt in die Xbox und eingeschaltet :evil: SCH.... geht nur auf 60Hz keine Auswählmöglichkeit...der Tag war gelaufen!
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pladdi
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von pladdi »

Damit jetzt alle Klarheiten beseitigt sind :roll: , hab ich hier was rein kopiert.

Quelle: Wikipedia.de

PAL-50
Das Phase Alternating Line-Verfahren, kurz PAL, ist ein Verfahren zur Farbübertragung (Farbcodierverfahren) beim analogen Fernsehen. Es wurde in Deutschland mit dem Ziel entwickelt, das Problem der unästhetischen, störenden Farbton-Fehler im NTSC-Verfahren zu lösen. Bei PAL gibt es viele Unterarten, die sich in einigen technischen Daten unterscheiden (Zeilenanzahl, Bildwechselfrequenz, Kanalbandbreite, Videofrequenzbandbreite, Bild/Tonträger-Abstand, Restseitenband, Bildmodulation und Tonmodulation) und durch einen Zusatz-Buchstaben gekennzeichnet werden. In Deutschland wird zum Beispiel PAL B/G eingesetzt.

Eine wesentliche Unterscheidung liegt in der Bildwiederholfrequenz, die aus der Netzfrequenz abgeleitet wird. Es gibt zwei Varianten. PAL-50 für 50 Hz und PAL-60 für 60 Hz. Bei PAL-50 werden in der Regel 625 Zeilen übertragen, von denen jedoch nur 576 Zeilen sichtbar sind. Bei PAL-60 werden in der Regel 525 Zeilen übertragen, von denen 480 sichtbar sind. Prinzipiell sind diese Begriffe technisch nicht korrekt, werden jedoch von der Allgemeinheit häufig verwendet.

Die Normen PAL B, C, D, G, H, I, K, L, N werden auch PAL-50 genannt. Die Norm PAL M wird auch PAL-60 genannt.

PAL-Bildformate in Europa:

768 × 576 bei einem Seitenverhältnis von 4:3, anamorph auch in 16:9, allerdings nur via DVB. Hierbei sind die Bildpunkte nicht mehr quadratisch, sondern durch eine prinzipbedingte Verzerrung rechteckig. Die weit verbreitete Meinung, dass PAL in 16:9 in der Breite 1024 Bildpunkte besitzt, ist falsch. Das herkömmliche Videosignal hat für eine solche Auflösung nicht genügend Bandbreite.

Die 576 Zeilen sind nur die sichtbaren, tatsächlich werden 625 Zeilen übertragen. Die nicht dargestellten Zeilen enthalten Videotext und die vertikale Austastlücke. Bei PALplus werden mit 144 dieser fehlenden Zeilen die fehlenden 16:9-Informationen übertragen, um mit entsprechenden Empfangsgeräten eine Bildqualität ähnlich der einer anamorphen 16:9-Übertragung via DVB zu erreichen.

PAL-60
PAL-60 ist ein Wiedergabemodus bei Videorekordern und DVD-Spielern, bei welchem Medien im NTSC-Format zwar mit der vorgesehenen 60-Hertz-Halbbildrate, jedoch mit PAL-Farbkodierung abgespielt werden. Dies ist ohne aufwendige Normwandlung möglich, da auf den Medien die Farbinformation nicht als NTSC-Signal, sondern von der Helligkeitsinformation getrennt vorliegt. Die Überlegung hinter PAL-60 ist die, dass PAL-Fernsehgeräte zwar oft in der Lage sind, 60-Hertz-Signale darzustellen, jedoch nicht unbedingt über einen NTSC-Dekoder verfügen, wodurch das Bild schwarzweiß dargestellt würde.

Die meisten für PAL vorgesehenen Fernsehgeräte, die ab Mitte der 1980er-Jahre gebaut wurden, sind auch in der Lage, PAL-60 wiederzugeben. Bei manchen Geräten wird das Bild auf 5/6 der Bildhöhe zusammengedrückt, so dass am oberen und unteren Bildschirmende schwarze Balken sichtbar werden. Je neuer jedoch das Gerät ist, desto größer ist auch die Chance, dass die Wiedergabe völlig einwandfrei ist. Lediglich bei ganz alten Geräten (aus den 1970er-Jahren und davor) muss man die Bildfrequenz am Fernseher von Hand nachstellen, oder es ist gar keine brauchbare Wiedergabe von PAL-60 möglich. PAL-60 kann gewöhnlich nicht sinnvoll weiterverarbeitet werden, insbesondere mit den meisten Videorekordern oder DVD-Rekordern nicht aufgezeichnet werden. Es handelt sich also nur um eine Notlösung, um mit PAL-Fernsehgeräten Signale darzustellen, die in NTSC vorliegen.

PAL-60 sollte nicht verwechselt werden mit dem Fernsehsystem PAL-M, da bei diesem der Farbhilfsträger statt der üblichen 4,43 MHz nur 3,58 MHz beträgt. Ein solches Signal wäre im konkreten Anwendungsfall genauso nutzlos wie ein NTSC-Signal.

Wie bereits erwähnt, liegt die Bildinformation auf dem Medium bereits komponentenweise vor. Das Farbbild analog in das Schwarzweißbild hineinzukodieren, nur um beides gleich darauf wieder zu trennen, ist unnötig und reduziert deutlich die Bildauflösung. Sinnvoller ist es daher, statt eines Cinch- oder gar Antennenkabels ein vollbeschaltetes Scart-Kabel zu verwenden und das Abspielgerät in den RGB-Modus umzuschalten.

NTSC
Das National Television Systems Committee (NTSC) ist eine US-amerikanische Institution, die das erste Farbübertragungssystem für Fernsehsignale festlegte, das in weiten Teilen Amerikas und einigen Ländern Ostasiens verwendet wird. Der Begriff setzte sich später als Bezeichnung für dieses Fernsehsystem als solches durch.

Geschichte
Das nationale Fernsehsystemkomitee wurde 1940 durch die Federal Communications Commission (FCC) (dt.: Bundeskommunikationsbehörde) ins Leben gerufen, um den zwischen den Firmen über einen landesweit einzuführenden Fernsehstandard aufgeflammten Konflikt zu lösen. Im März 1941 veröffentlichte das Komitee einen technischen Standard für schwarz-weißes Fernsehen. Dieses basierte auf einem Vorschlag der Radio Manufacturers Association (RMA) (dt.: Verband der Radiohersteller) von 1936, das ein System mit 441 Zeilen vorschlug. Mit der Weiterentwicklung des Vestigial Sideband (dt.: Restseitenbandverfahren) zur Fernsehübertragung, welche die benötigte Bandbreite verringerte (sodass je Frequenzband mehr Sender untergebracht werden können), ergab sich eine Möglichkeit, auch die Bildauflösung zu verbessern. Das Komitee machte einen Kompromiss zwischen dem Wunsch der Radio Corporation of America (RCA), die mit dem NBC-Netz schon einen 441-Zeilen-Standard verwendeten, den alten Standard zu behalten und dem Interesse von Philco an einer Auflösung von 600 bis 800 Zeilen, indem es einen 525-zeiligen Standard festlegte.

Im Januar 1950 wurde das Komitee wieder einberufen, um eine Entscheidung über das Farbfernsehen zu treffen. Im März 1953 stimmten die Mitglieder einstimmig dem heute allgemein unter dem Begriff NTSC bekannten Standard zu. Dieser neue Standard besaß allerdings volle Abwärtskompatibilität zum alten Schwarzweiß-Standard.

Die FCC stimmte Anfang 1950 kurzfristig einem anderen Farbfernsehstandard zu. Er wurde vom Columbia Broadcasting Inc. (CBS) entwickelt und war zum alten Schwarzweiß-Standard inkompatibel. Es benutzte wechselnde Farbmischungen, reduzierte die Zeilenanzahl von 525 auf 405 und erhöhte die Rate der Einzelfelder von normalerweise 60 (in 2 Halbbildern zu effektiven 30 fps) auf 144 (was aber durch 6 verschiedene Felder effektiv nur 24 Vollbilder ergab). Die Verzögerungstaktik der RCA verhinderte den Einsatz dieses Systems bis Mitte 1951 und die eigentliche Ausstrahlung mit diesem System lief nur ein paar Monate, bis die National Production Authority (NPA) (dt.: staatliche Produktionsaufsicht) das System verbot. Die meisten der bis dahin hergestellten Empfangsgeräte wurden danach verschrottet, heute existieren nur noch zwei Geräte. Offiziell abgeschafft wurde der Standard 1953 von der FCC und wurde noch im selben Jahr vom farbigen NTSC-Standard ersetzt, der unter Einbeziehung vieler Firmen, darunter RCA und Philco, entwickelt worden war. Eine Variante des CBS-Systems wurde später von der NASA verwendet, um die Bilder der Astronauten aus dem Weltraum zu übertragen.

Über ein drittes, zeilenwechselndes System der Color Television Incorporated (CTI) wurde ebenfalls nachgedacht. Dementsprechend nannte man später das CBS-System feldwechselnd und das NTSC-Format punktwechselnd.

Die erste im freien Handel verfügbare NTSC-Farbkamera war die RCA TK-40A im März 1954, die später durch die verbesserte Version TK-41 ersetzt wurde. Diese wurde die am häufigsten verwendete Fernsehkamera der 60er Jahre.

Der NTSC-Standard wurde trotz aller Bemühungen neben den USA nur von wenigen Industriestaaten übernommen, vor allem von Kanada und von Japan (siehe Weltkarte). Europa brachte später einen grandiosen Streit zwischen SECAM und PAL hinter sich und war dadurch geteilt. Eine ganze Reihe Mittel- und Südamerikanischer Staaten übernahmen NTSC, die beiden größten lateinamerikanischen Länder Argentinien und Brasilien entschieden sich dagegen für eine NTSC-ähnliche Abart von PAL.

Technische Details
Das NTSC-Signal wird (anders als bei PAL) in allen Ländern, die es heute nutzen, mit identischem Bildformat benutzt: 525 Zeilen (davon maximal 486 sichtbar), Interlace, 29,97 Vollbilder pro Sekunde (ursprünglich 30 bei Schwarzweiß), Farbträger ca. 3,58 MHz, Tonträger 4,5 MHz, negative Amplitudenmodulation für das Bild, Frequenzmodulation für den Ton. Diese Eigenschaften alle zusammen genommen bezeichnet man vollständig als NTSC-M. Lediglich Japan verwendet eine minimal abweichende Norm mit einem leicht anderen Schwarzpegel; durch Verstellung des Helligkeits-Reglers am Empfänger kann dieser Unterschied aber bei allen NTSC-Empfangsgeräten ausgeglichen werden.

Im digitalen Bereich, zum Beispiel auf DVDs, bezeichnet NTSC nur mehr das Bildformat von 720 x 480 Bildpunkten bei 29,97 Vollbildern pro Sekunde. Die übrigen oben aufgezählten Eigenschaften sind für digitale Signale nicht mehr relevant. Das Seitenverhältnis ist 4:3.

Bildwiederholrate
Der NTSC-Standard, oder korrekterweise M-Standard, besteht aus 29,97 Vollbildern pro Sekunde. Jedes Bild besteht aus 486 sichtbaren Zeilen (von denen heute oft nur noch 480 genutzt werden). Die restlichen zu 525 fehlenden Zeilen werden für die Synchronisation, Rekonstruktion des Bildes und andere Daten wie Untertitel verwendet. Das NTSC-System setzt die Bilder aus zwei Halbbildern zusammen, indem es jeweils eine ungerade und eine gerade Zeile abwechselnd in ein Feld schreibt. Damit wird ein mit 59,94 Hz (beim ursprünglichen Schwarzweißsystem 60 Hz) schwingendes, nahezu flimmerfreies Bild erzeugt. Die 625-zeiligen Formate PAL und SECAM, die beide mit lediglich 50 Hz arbeiten, sind für Bildflimmern etwas anfälliger. Das Zusammensetzen der Bilder macht die Videobearbeitung zwar etwas komplizierter, was aber für alle derartigen Videoformate, also auch für PAL und SECAM, gilt.

Die NTSC-Bildwiederholrate lief anfangs, in Anlehnung an das in den USA übliche Wechselstromnetz, mit genau 60 Hz. Es war günstiger, die Bildwiederholrate an die Frequenz der Energiequelle anzupassen, da sonst in der Nähe starker Stromquellen oder im Licht von Leuchtstoffröhren laufende Balken auf dem Bildschirm sichtbar gewesen wären. Die Angleichung der Wiederholrate an die Stromversorgung war außerdem für die frühen Liveübertragungen hilfreich: Es war dadurch sehr einfach, die Kamera dazu zu bringen, ein Bild zu speichern, indem man die Wechselspannung als Blendenauslöser verwendete. Im Farbsystem wurde die Wiederholrate dann leicht nach unten auf 59,94 Hz (genauer: 60000 Halbbilder je 1001 Sekunden) abgesenkt, da sich so gewisse Interferenzen zwischen Farbträger und Bildfrequenz vermeiden lassen.

Die unterschiedliche Bildwiederholrate zwischen NTSC und den anderen beiden Bildformaten PAL und SECAM ist das größte Hindernis bei einer Videoumwandlung. Da die Bildwiederholrate von NTSC höher ist, ist es für die Videobearbeitungsgeräte nötig, bei Umwandlung in NTSC die fehlenden Bilder aus benachbarten Bildern zu interpolieren. Dies erzeugt Artefakte, die ein geübtes Auge in so umgewandelten Videodateien leicht erkennen kann.

Telecine
Kinofilme werden seit den 1920er Jahren weltweit mit 24 Vollbildern pro Sekunde gedreht, was weder der PAL- noch der NTSC-Norm entspricht. Daraus ergibt sich ein Problem, wenn solche Filme im Fernsehen gezeigt werden sollen. Während man bei PAL (25 Bilder pro Sekunde) den Film einfach 4% schneller abspielen kann, was noch nicht sehr auffällt, müsste man bei NTSC (ca. 30 Bilder pro Sekunde) den Film 25% schneller abspielen, was schon sehr stark auffallen würde. Stattdessen werden hier je 4 Bilder in je 5 Bilder mittels des 3:2-Pull-Down Telecine-Verfahrens umgewandelt. Telecine zieht diverse technische Schwierigkeiten nach sich, wenn es mittels Inverse Telecine (zur Aufzeichnung oder zum Abspielen auf einem Nicht-Standard-Röhren-Fernsehgerät (LCD, Plasma, 100-Hz-Röhre, etc.) wieder rückgängig gemacht werden muss.

Farbkodierung
Für die Abwärtskompatibilität zum Schwarzweiß-Fernsehen benutzt das NTSC-Format ein Helligkeits- und ein Farbsystem, die getrennt übertragen werden. Diese Zusammensetzung wurde 1938 von Georges Valensi erfunden. Das Helligkeitssystem ist im Grunde genommen das alte Schwarzweißsystem, wohingegen das Farbsystem die eigentlichen Farbinformationen enthält: Es benutzt für die Farbübertragung zwei Farbdifferenzsignale nach dem YUV-Modell1. Dies erlaubte den alten Schwarzweiß-Empfängern, das Farbformat darzustellen, indem sie die Farbinformationen einfach ignorierten.

Zur Übertragung im FBAS-Videosignal moduliert das NTSC-Format die Farbinformationen auf eine Trägerwelle, auch Farbträger oder Farbhilfsträger genannt, mit einer Frequenz von 3,579545 MHz.

Die Modulationsart ist eine QAM- Restseitenbandmodulation (Siehe SSB, PAL), mit dem sich beide Farbdifferenzsignale gleichzeitig übertragen lassen.

Die Trägerwelle selbst wird während der Übertragung aus Effizienzgründen unterdrückt, und später bei der (QAM-)Demodulation im Empfänger wieder rekonstruiert. Dazu verwendet man ein kurzes Referenzsignal, ein „Paket“ von Sinusschwingungen der gleichen Frequenz und Phasenlage, welches man Colorburst oder kurz Burst nennt. Es befindet sich am Anfang jeder Bildzeile im eigentlich ungenutzten Raum zwischen dem waagerechten (Horizontal-)Synchronisierungsimpuls und dem Start des sichtbaren Bildinhalts (also in der hinteren Schwarzschulter). Der Colorburst selbst besteht aus acht bis zehn Takten der unmodulierten Trägerwelle mit 180° Phasenlage als Referenz. Zur Rekonstruktion des Farbträgers wird ein in engen Grenzen abstimmbarer (Quarz-)Oszillator mit einem Phasenregelkreis (PLL) auf den Colorburst synchronisiert.

Um die beiden Farbsignale U und V im Empfänger zu gewinnen, erfolgt die Demodulation des QAM-Farbsignals nun mit dem rekonstruierten Farb(hilfs)träger.

Auf dem Funkübertragungskanal und im Empfänger kann es leicht zu Phasenverschiebungen zwischen Burst, bzw. Farbträger, und dem QAM-Signal kommen. Weil NTSC im Gegensatz zu den alternativen Systemen PAL und SECAM ursprünglich nicht über dynamische Korrekturmaßnahmen dagegen verfügte, kam es früher häufig zu charakteristischen Farbverfälschungen wie ins Grüne oder Violette verfälschte Hautfarben. Siehe unterer Abschnitt „Farbfehler“.

1) Heute wird das YUV-Modell, Rot minus Helligkeit und Blau minus Helligkeit verwendet, zu früheren Zeiten der YIQ-Farbraum, der auf Kanälen mit Bandbreitenbeschränkung effizienter ist; I und Q sind hierbei nicht zu verwechseln mit den beiden Vektorkomponenten des QA-modulierten Farbsignales, die auch mit I und Q bezeichnet werden.

2) Genau 315/88, der Grund für die Zahl ist eine Frequenzverkämmung mit dem Helligkeitssystem, um Moiré-Bildstörungen durch Interferenz und Intermodulation zu vermeiden. Dies war auch der Grund für die leichte Anpassung der Bildwiederholrate. Siehe PAL; SECAM verwendet keine Frequenzverkämmung.

Verschlüsselungssysteme
Analoges und digitales NTSC besitzen verschiedene Zugangssperren („Zugangsmethoden“) zum System, die für Pay Per View (PPV) und andere kundenbezogene Dienstleistungen verwendet werden können.

Gebräuchlich in den Systemen Nordamerikas Motorola (GI):

* Videocipher I (analog, nicht weiter benutzt)
* Videocipher II (noch in Gebrauch)
* Digicipher II (digital, weiteste Verbreitung)

Kein Teletext (Videotext)
Teletext (in Deutschland auch als Videotext bekannt) hat sich im NTSC-Bereich nie durchsetzen können, wird heute so gut wie nicht mehr ausgestrahlt, und nur sehr wenige Empfangsgeräte haben entsprechende Decoder. Nur ein „Closed Captioning“ genanntes System zur Anzeige von Untertiteln für Gehörlose und Hörbehinderte ist im Einsatz, das den im PAL-Bereich üblichen Teletext-Untertiteln ähnelt. Dieses kann aber nur aus- oder eingeschaltet werden, Seitennummern existieren nicht.

Farbfehler
Stellt man sich die Modulation im Zeigerdiagramm vor, so steckt beim jeweiligen Zeiger in der Phase der Farbton, in der Länge des Zeigers die Farbsättigung. Phasenverschiebungen, die in der gesamten Übertragungskette auftreten können (vor allem beim herkömmlichen terrestrischen Empfang, weniger über Kabel oder Satellit), wirken sich dadurch als Farbtonfehler aus. Dieser lässt sich im Prinzip nicht automatisch korrigieren. Fernsehgeräte mit NTSC-Farbteil haben deshalb traditionell gegenüber PAL-Geräten eine zusätzliche Einstellmöglichkeit, den Farbtonregler (engl. „hue control“ oder „tint control“).

Die meisten neueren Geräte haben inzwischen Schaltkreise zur automatischen Regelung des Farbtons. Dabei wird vor allem eine Natürlichkeit von Haut- und Gesichtsfarben angestrebt, da Fehler in diesem Bereich am stärksten auffallen. Um dies zu erreichen, werden mit dem Vertical-Interval-Reference-Verfahren (VIR) einige Referenzwerte (schwarz, 50% grau und „hautfarben“) in Bildzeile 19 übertragen. Da diese Referenzwerte als normaler Bildinhalt (aber noch unsichtbar im oberen Bildrand) gesendet werden, ist die Kompatibilität zu alten Empfängern gewährleistet.

Aufgrund der oft auffallenden Farbfehler beim NTSC-Verfahren existiert eine scherzhafte Deutung der Abkürzung NTSC, die entweder als „Never The Same Color“ oder „Never twice the same color“ geläufig ist. Dies heißt soviel wie „Niemals (zweimal) die selbe Farbe“, womit spöttisch auf die Problematik hingewiesen wird, dass selbst bei geringsten Übertragungsfehlern – besonders im Farbbereich von Gesichtsfarben – sichtbare bis störende Verfärbungen auftreten.
Mark83
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Mark83 »

pladdi hat geschrieben:Die Auswählmöglichkeit hast Du nur weil nicht jeder Fernseher 60Hz kann.
auch klar, aber wie gesagt, die 50Hz Version ist imo korrekt, die 60Hz gestreckt. Also warum sollte man mit 60Hz spielen - darum gehts mir
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blacklion
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von blacklion »

ich hab ne Jap DC Konsole und alle Games laufen in 60Hz aber bei Dynamite Cop (Pal)
hatte ich ziemlich fette Balken
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Seby
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Seby »

Also ich spiel immer auf VGA,also 60 hz.Hatte letztens meine DC wieder am TV hängen und hab mal spasseshalber PSO auf 50 hz gespielt...also für mich und meinen Bruder wars unspielbar,weil es so viel langsamer war..Da hab ich echt nen krassen unterschied bemerkt..Und Q3A versuche ich erst gar net auf 50 hz..da schlaf ich ja ein :))
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Beryllium
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Re: 50Hz/60Hz Problematik

Beitrag von Beryllium »

Wo gibt es eigentlich eine Übersicht darüber welche DC-PAL-Spiele zu 60Hz kompatibel sind? Oder ist die 60Hz-Option nahezu Standard?
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