Moin!
Sollte ich jetzt etwa auch mal schauen, ob bei mir was dabei ist? Ihr habt aber nicht noch alle Module aufgemacht um nachzusehen, oder?
Das hast du aber sehr absolut aufgefasst - ich meinte damit natürlich nicht, dass ich niemals etwas wegwerfe oder verkaufe, ich hab ja geschrieben, dass das kein Messitum ist. Ich versuche Dinge aufzubewahren, die mich und den Platz um mich herum nicht belasten und mir beim x-ten Umzug nicht abermals auf den Keks gehen. Nur die Sachen, die für mich eine Bedeutung haben, die über das bloße Materielle hinausgeht. Das sind hauptsächlich Spiele, mit denen ich damals meinen Spaß hatte und die ich immer noch gerne mit meinen alten Buddies zocke, oder Filme (die aber als DVD's oder BR's), CD's und Bücher, hier und da Musikkram oder Studiozeug. Wir haben schon 'ne große Maisonette und es wirkt teilweise sogar noch leer. Mag am Umzug liegen. Wie auch immer, es türmt sich nix und beschränkt sich hauptsächlich auf Medien und nichts davon sind irgendwie fertig gesammelte Serien, Kollektionen oder derlei, weswegen das Ganze problemlos in einem dieser mittelhungrigen Ikea-Regale unterkommt.
Ich mach das bei den MD-Sachen auch so: Ich sammel' mir über die Zeit meine, sagen wir 15-20 liebsten Games zusammen und die, die mich nicht voll kicken, fliegen raus oder, wahrscheinlicher, fliegen überhaupt gar nicht erst rein. Für den Saturn z.B. ist es ähnlich, da habe ich auch etwa 15 Titel, die mir richtig gut gefallen, den Rest kann ich auch links liegen lassen ohne unglücklich zu werden. Und diese Dinge möchte ich nun mal nicht verkaufen.
Das finde ich jetzt aber interessant. Du sagst selber, dass die niemals gekennzeichnet werden. Demnach ist Dir klar, dass bei Repros von Anfang geplant ist, dass mehr für die bezahlt wird und man die besser verkaufen kann, wenn man die auch als Originale ausgeben kann.
Sicher ist mir klar, dass Repros nicht zum Unkostenpreis verkauft werden. Was wird denn schon mit Verlustabsicht verkauft? Und klar versuchen einige auch Repros als Originale auszugeben, darum geht's hier doch unter Anderem. Dass nur einige und nicht alle das machen, ist ja ebenfalls oft genug erwähnt worden. Wieso auf einmal so überrascht?
Ich fände die Idee, dass Repros generell gekennzeichnet werden gut. Aber natürlich wird das maximal bei einigen vereinzelt passieren. Wenn ich jetzt einen Print irgendwo auf dem Aufkleber des Modules hätte, der -natürlich so, dass er nicht vollkommen störend aber doch erkennbar ist- zeigt, dass es sich hier um eine Reproduktion und nicht das Original handelt, dann würde man das (gute Bilder vorausgesetzt) bei eBay auch erkennen. Und wenn in der Auktion noch mal steht, dass es sich um eine Repro handelt, dann gäbe es keine bösen Überraschungen mehr. Es gibt wie geschildert auch Leute, die kurz über dem Materialpreis verkaufen. Klar wollen die alle irgendeine Art von Aufwandsentschädigung, keiner will aus Liebe zu anderen Verlustgeschäfte machen, aber es gibt die, die versuchen Leute zu verarschen und den Sammlerpreis für eine Repro nehmen, oder einfach gefühlt überteuerte Preise, und es gibt die, die ihre Repros als solche deklarieren und Material, Aufwand und in manchem Falle gar keinen Gewinn berechnen (z.B. bei Auktion - und in dem Falle womöglich auch Verlust) oder eben nur einen kleinen über Sofort Kauf. Findest du alles bei eBay und wahrscheinlich dann auch bei den anderen gängigen Quellen. Dadurch kann sich auch der nicht vermögende Sammler oder Interessent sein Tetris oder seltenen Fehlprint oder wasimmer in's Regal stellen. Natürlich geht eine bedeutende Zahl von Verkäufern den ersten Weg, aber eben auch nicht all zu wenige stellen die schlimm seltenen Dinger für 15 Euro rein oder als Auktion, was ich mir nicht immer als finanziell besonders erklecklich vorstelle. Und stell dir diese jetzt mit eindeutiger Kennzeichnung vor, so dass du bei jedem Verkauf (online/offline) sehen kannst, dass Du als Originale-Sammler hier besser nicht zugreifst oder andernfalls eben weisst, was du bekommst.
Nicht gekennzeichnete Repros kann ich damit sehr guten Gewissens als für den Zweck geschaffen ansehen, dass versucht werden wird, die als Originale anzubieten.
Finde ich ein bisschen arg forciert, die Ableitung. Wir können wohl ziemlich sicher sagen, dass nicht wenige das versuchen. Da es aber viele Repros gibt, die selber nicht gekennzeichnet sind, aber in der Auktion als solche ausgewiesen sind, wäre das in diesen Fällen schon nicht mehr so. Und dass der 'Reprodukteur' sie nicht kennzeichnet, damit irgendwann irgendjemand anderes mal seine Repro als Original anbieten kann, macht ja keinen Sinn. Jemand, der eine getreue Abbildung schafft, diese aber im Verkauf ehrlich als Nachahmung angibt, will natürlich diejenigen, die eine möglichst echt aussehende Repro haben für sich wollen, als Interessenten gewinnen. Da es (noch) keine gekennzeichneten Repros gibt sucht natürlich niemand danach. Schade? Auf jeden Fall.
Warte mal, ich hab dir gar nix unterstellt. Das selber ist ja 'ne Unterstellung
Ich habe geschrieben, dass ich
vermute, dass du das nicht gelesen hast. Falls dem nicht so war, dann verzeih mir, da solltest du dich sicher nicht angegriffen durch fühlen.
Ich mach jetzt einfach ma' die gute alte Liste, dann erklärt sich das wohl am einfachsten:
Repro:
- ge-faketes Modul, original Design des jeweiligen Spiels
- selbes Prinzip der Hardware, physikalisches ROM auf Platine, keine Emulation
- Cover, Handbuch etc.
- einschalten, loslegen
Everdrive:
- ge-faketes Modul, Everdrive-Label
- SDHC-Karte steckt oben im Modul, wird via PC mit Isos beladen
- keine Verpackung, Anleitung jeweiliger Spiele etc. aka. "die anderen Spiele? Da - auf der SD-Karte"
- (sehr hässliches) On-Screen-Menü
So sollte jetzt aber nachvollziehbar sein, welches der beiden sich für mich weniger echt anfühlt und warum.
Da ich weder plane mir haufenweise Spiele noch Repros anzuschaffen, macht auch so etwas wie das Everdrive für mich nicht viel Sinn. Schon rechnerisch nicht. Ich kann aber auch hier verstehen, warum andere das haben wollen. Wobei die Urheberrechtsdebatte mit der ganzen Runterladerei von Isos, (verglichen mit dem Kauf von einer oder watt weiß ich, 20 Repros) deutlich feuriger ist.
Zumal sicher die meisten Everdrive-Nutzer auch 'ne Menge Isos besitzen, die sie nicht als tatsächliche Spiele gekauft haben. Zumindest kenne ich Leute, bei denen das so ist. Wie du ja sagst - du willst sie nicht empfehlen. Aber man kann, denke ich, verstehen, warum ich sie unter den Gesichtspunkten des Copyrights als schwieriger erachte als Repros.
Noch mal "warte mal": Egoismus habe ich dir ebenfalls nicht unterstellt. Falls Du damit meinst, dass ich dem Sammler (und zwar im Bezug zum entsprechenden Posting) egoistische Ansichten unterstelle - der bist du ja nach eigener Aussage nicht. Und selbst wenn, wärst du trotzdem nicht gemeint gewesen.
Ich würde aber nicht mal einen Sammler Egoismus unterstellen, weil er seine Investition zu schützen versucht.
Was meinst Du denn damit, dass er seine Investition schützen möchte? Dass er ungewollt eine Repro erwischt hat ja nicht mit seinen Investitionen zu tun.
Es geht nicht um den Wert der Originale eines Sammler, dass der Wert fallen könnte, wenn Repros überall verfügbar wären. Es geht darum, dass mit jeder Repro da draußen die Wahrscheinlichkeit steigt, dass man irgendwann Opfer einer Fälschung wird.
(Auf das Zitat gehe ich jetzt nicht drauf ein, das gibt's weiter oben im Thread.)
Danke für den Link - damit wäre die Sache auf jeden Fall klar. Wie ist denn die Regelung auf Zeit? Also scheinbar gilt das Copyright ja unbegrenzt, aber wer hält das Copyright, wenn die ursprünglichen Urheber verstorben oder die jeweiligen Firmen nichtexistent sind? Vielleicht ist das ähnlich wie bei (einigen, nicht allen Fällen in der) Musik, wo eine Komposition nach 70 Jahren frei von Urheber- und Verwertungsrecht ist (in Deutschland) und jemand die Rechte erwerben kann.
Merkwürdig ist dann natürlich, dass z.B. das Everdrive frei im Handel verfügbar ist. Wahrscheinlich ist das aber die alte Grauzone: Das Gerät schafft den copyrightbreach, beinhaltet selber aber keine rechteverletzende Software. Augenwischerei, aber schlussendlich wohl gesetzeskonform.
Kennt ihr eigentlich das hier? (Etwas offtopic, aber hier geht's mittlerweile eh kreuz und quer)
http://www.ssega.com
Da frage ich mich, wie das möglich sein kann. Der Betreiber der Seite behauptet, er befände sich legalerweise auf sicherem Boden, da er alle Spiele original sein Eigen nennt. Dennoch verstößt er, zumindest wäre das, glaube ich, nach deutschem Recht so, gegen das Urheberrecht, denn er führt ja etwas ungenehmigt auf / vor. Vielleicht ist das in dem Land, von dem er die Seite aus betreibt, anders geregelt.
Ich habe kürzlich gelesen, dass die verantwortlichen Firmen alter Spiele gegen solche Dinge und Kopien, Re-Releases etc. nicht wirklich vorgehen, da sich ihre offiziellen Re-Releases weitaus besser verkaufen als die Fakes, die Firmen in ihren Verkäufen nicht bedroht sind und sich lieber den Hassel sparen.
Das müsste ja bedeuten, dass sie in LP's hingegen irgendeine Art von größerer Bedrohung sehen, wenn sie da so rigide gegen vorgehen bzw. vorgegangen sind, wie z.B. Sega.
Um den Thread mal zum Abschluss zu bringen, fasse ich noch mal meine persönlichen Schlüsse zusammen.
Die Repros selber bleiben schwer beurteilbar bzw. wertefrei. Der windige Internetentrepeneur hat damit aber Möglichkeiten sich auf Kosten der Sammler oder Pechvögel, die Repros erwischen, obwohl sie Originale erwarten, zu bereichern. Ob der Sammler dadurch langfristig einem Werteverfall seiner Sammlung entgegensieht wurde nicht ganz eindeutig. Repros, Isos etc. sind illegale Kopien, wobei es aussieht, also ob letztere vielleicht aufgrund ihres längeren Bestehens und nicht-clashens mit der Sammlerkollektion weniger Unmut erzeugen. Da nicht viele ihre Meinung kund getan haben, haben wir jetzt nur von einer Seite Meinungen gehört und da ich weder Verfechter noch Verflucher noch Reprobesitzer bin, kann ich zu den Vorteilen des Reprobesitzes nichts neues sagen, nur auf das verweisen, was ich am Threadanfang schon genannt habe.
Finde ich auf jeden Fall cool, dass wir uns ausgetauscht haben. Die meisten Punkte kann ich auf jeden Fall gut nachvollziehen. Und ich hab Sachen gehört, von denen ich vorher nicht wusste.
Noch schnell hintenran:
Was die Mucke angeht, wenn du die beste Qualität aufgenommener Musik suchst wirst du bei Vinyl eh nicht fündig, denn abgesehen von den von dir erwähnten Störgeräuschen (die manche auch schön finden), ist da viel schneller was mono als bei einer CD und das "schöne, warme, weiche", was viele so schätzen (ich eigentlich auch), liegt meist an der Höhenarmut des Mediums. Am besten sind wohl immer noch Super Audio CD's oder Audio DVD's oder eben alles, was hoch auflöst. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir um die ganze Klang- und MP3-Debatte keinen Kopf mehr mache, das ist für mich einfach abgehakt, ich konzentriere mich wieder mehr auf die Performance der Mucker. Und klar, haste natürlich völlig recht: Am besten ist die Musik live in einer gut klingenden Umgebung. Bei den Muckern geht häufig eh eine gewissen Lustlosigkeit um, was die Qualität des finalen Mediums angeht: Wir nehmen für viel Geld in einem Studio mit feinstem analog gear auf, lassen den Kram teuer mischen und mastern, nur, damit es schlussendlich über iPhone-Kopfhörer in der U-Bahn gehört wird.
Viele sparen sich die Knete lieber und bezahlen ihre Touren damit. Mit Musik Geld zum Leben zu verdienen ist für nicht-Mainstream-Künstler nahezu unmöglich geworden und sobald man sich in einer aus Liebe machenden, mehrköpfigen Band mit Tourverpflichtung (oder -Verlangen) befindet, wird's üblicherweise ein Verlustgeschäft, zumindest anfänglich. Das hat auch gute Seiten, denn damit trennt sich, zumindest so ab Keimstadium, die Spreu vom Weizen was die Ernsthaftigkeit der Musik angeht.
Je mehr Käse, desto mehr Löcher.
Je mehr Löcher, desto weniger Käse.
Also: Je mehr Käse, desto weniger Käse.