"Videospiele sind scheiße"

Hier wird über Videospiele im Allgemeinen diskutiert. Egal für welches System.
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Maturion
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"Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Maturion »

Hat jemand mal diesen Artikel hier gelesen: http://www.vice.com/alps/read/games-vid ... te-scheiss ?

Natürlich total übertrieben, wohl extra satirisch geschrieben, aber ein bisschen Wahres ist schon dran. :)

Aber nein: Videospiele sind trotzdem nicht scheiße.
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charlie
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von charlie »

Habs gelesen und vertrete teilweise eine ähnliche Meinung.

Obwohl ich meine Leidenschaft vor anderen verstecke liebe ich Videospiele!
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Stardragon
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Stardragon »

Guter Artikel, aber ich verstehe das Problem nicht. Die meisten Zeichnungen sind mehr Gekritzel und/oder haben eher einen Ausdruckswert, als "richtige" Kunst zu sein. Die meisten Filme und Serien sind auch eher leichte Unterhaltung, als eine hochanspruchsvolle Kunstform. Bei Musik gilt das gleiche. Der einzige Unterschied ist, dass es für die niveauvollen Vertreter dieser Medien entsprechende Veranstaltungen gibt. Für Videospiele gibt es eben nur Consumer-Messen. So lange es keine "Videospielfestspiele" und ernst zu nehmende Auszeichnungen gibt, die entsprechend dotiert sind und von der Öffentlichkeit auch anerkannt und deren Verleihungen auch verfolgt werden, wird sich daran nichts ändern, dass fast ausschließlich Spiele als lockere Unterhaltung produziert werden, um Geld zu verdienen. Sehe ich auch so nicht das Problem dran. Mich interessieren Spiele als Kunst und Spiele zum erlernen sozialer Skills auch. Aber ich gebe offen zu, dass ich in erster Linie Videospiele aus Spaß spiele, um mich vom Alltag etwas zu erholen und zu entspannen. Eben aus den gleichen Gründen, warum die Mehrheit wohl den Fernseher einschaltet. ;)

Und wenn man die "niveauvolleren" Dinge nicht alle mit selber zusammensuchen will, muss man sich einfach eine Community gründen, in der Leute mit dem gleichen Interesse auch nach solchen Sachen suchen. Dann bekommt man nämlich auch die Dinge mit, die andere finden und muss nicht alles selber suchen. Und man hat Leute, mit denen man sich ernsthaft austauschen kann. Und wenn die Interessensgruppe wächst und als solche auch wahr genommen wird, werden mehr Spiele dieser Art produziert, weil plötzlich ein Markt da ist. Wenn sich solche Communities aber mangels Teilnehmer nicht eröffnen/am Leben erhalten lassen, muss man sich wohl eingestehen, dass die eigene Interessensgemeinschaft ein Haufer fauler Säcke ist, der selber Schuld ist, wenn er die eigenen Interessen nicht vertritt oder man wohl doch einer kleiner Nische angehört, auch wenn man das gerne anders hätte. :wink:

Disclaimer: Obiger Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten. Die Kernaussage ist aber durchaus ernst gemeint.
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staR-Kron
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von staR-Kron »

Hab ich auch vor einigen Tagen gelesen, aber ich kann mich damit nicht so ganz anfreunden. Kritik ist zwar angebracht, aber es wirkt auf mich etwas zu reißerisch und auf klicks ausgelegt, so dass ich ihn irgendwie nicht ganz ernst nehmen kann. Nach wie vor ist es so, dass die großen der Branche sich nicht (bis auf wenige Ausnahmen) an neue/schwierige Themen wagen, aber die meisten Spieler sind auch gar nicht bereit, solche Experimente finanziell zu unterstützen. Genau wie in allen anderen Medien sind es eben die einfachen und nicht selten dummen "Werke", die das große Geld einspielen. Es ist aber trotzdem ein Trend zu erkennen, der insbesondere in der Indie-Szene mehr und mehr anspruchsvollere Projekte hervorbringt. Außerdem sind Spiele eben auch (aber natürlich nicht nur) einfach "Spielzeug", das auch mal nur Spaß machen und die ernsten Dinge in den Hintergrund drängen darf. Das Problem ist nicht, dass die Leute mit Call of Duty, Flappy Bird, League of Legends und GTA Spaß haben, sondern die (derzeit nicht vorhandene) Balance zwischen einfacher und anspruchsvoller Kost. Wenn ein CoD unglaubliche Gewinne einfährt, dann sollte ein Publisher wie Activision einen Teil dieser Gewinne nutzen, um damit Experimente/Risikoprojekte zu finanzieren und das Medium als Ganzes voranzubringen, aber das ist eher unwahrscheinlich, weil in den Chefetagen nur Manager sitzen, denen Videospiele völlig egal sind.
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Stardragon
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Stardragon »

staR-Kron hat geschrieben:Wenn ein CoD unglaubliche Gewinne einfährt, dann sollte ein Publisher wie Activision einen Teil dieser Gewinne nutzen, um damit Experimente/Risikoprojekte zu finanzieren und das Medium als Ganzes voranzubringen, aber das ist eher unwahrscheinlich, weil in den Chefetagen nur Manager sitzen, denen Videospiele völlig egal sind.
Das ist aber kein Wunder, da sitzen Manager, die dafür beauftragt werden Investitionen zu schützen und Erträge zu maximieren. Man ist ja kein Sozialamt der Szene und etwas das allen hilft, bringt keinen Vorsprung vor der Konkurrenz. Innovationen, die sich sofort verkaufen und einen Hype auslösen, sind wichtig und das sind nunmal die ganz plumpen, also der nächste billige Plastikcontroller, um mal beim Fall von Activision zu bleiben. Siehe Dir doch an, was die Leute, die auf die Idee von Guitar Hero kamen, dann machen durften und was aus denen geworden ist. Die sind mit dem Ergebnis auch nicht zufrieden.

Irgendwie habe ich beim durchsehen der letzten Jahre im Mainstream eigentlich nicht viel seit Shadow of the Colossus und Ico gefunden, was wirklich durch Andersartigkeit berührte und mit einfachen Mechaniken und Ideen viel erreichte. Wenn ich in meinem Bekanntenkreis mal von dem Videospiel erzähle, bei dem man das ganze Spiel hindurch eine Taste gedrückt halten muss, um einen anderen Charakter nicht loszulassen und das eine ganz andere Form von Bindung schaffte, ernte ich nur verständnislose Blicke und nen dummen Spruch, ob es dafür nicht auch einen Patch gäbe. Es gibt Diskussionen über Hardware, bei der man Tasten feststellen kann, damit solche Spiele "spielbar" werden. Was soll ich dazu sagen? Viele Casual-Gamer wollen effektiv sein, optimieren, zeigen, dass sie die größten sind, etc. Man kann nicht damit angeben, dass man von einem Spiel berührt wurde und kriegt dafür auch keine Anerkennung.

Also, was erwartest Du von der Branche? Man hat sich den idealen Kunden herangezüchtet, der gar nichts anspruchsvolles will, außer Grafik, etc. Videospiele als Modebewegung. Der Aufwand für das Spiel soll anspruchsvoll sein, man will ja was für das Geld sehen somit bleibt der große Erfolg Firmen vorbehalten, die viel Geld in ein Projekt investieren können. Investition geschützt und dafür gesorgt, dass Hobbyprogrammierer die großen nicht vorführen können (Ausnahmen gibt es natürlich auch hier). Wer es nicht glaubt, überlege sich mal, ob etwas wie Tetris heute noch so einen Erfolg haben könnte. Vielleicht als App auf dem Handy, aber nicht als "ausgewachsenes" Spiel. Der Gamer, der auf Grafik, Sound etc. achtet leitet daraus ab, dass er selbst anspruchsvoll ist, er gibt sich ja nicht mit Billigkram ab. Und damit ist er zufrieden mit sich selbst.

Das alles muss messbar sein, gute Grafik und Sound sind sehr messbar. Gameplay kann man nicht messen, eine komplexe Steuerung kann man aber als "unintuitiv" messen, müsste man sich ja mit beschäftigen, und das fehlen von 100 Stunden "Spielzeit", in der man effektiv nur Kleinigkeiten freispielen muss, kann man als zu kurzes Spiel messen. Lustigerweise sind ein paar mehr Level, wenn sie nicht jedes Mal was komplett neues darstellen, dann eintönig. Das gleiche Level 20 Mal spielen, um irgendwelche Limits zu knacken und Goodies freizuschalten, aber eine Herausforderung. Etwas wie wie Super Mario Bros. würde doch zerrissen werden, die Level sind doch immer das gleiche. Ich denke mir dann immer, ich weiß, warum ich die Lust an Videospielen als Haupthobby verloren habe und Videospielen jetzt auch nur noch als Nebenzeitvertreib mache. Anspruchsloser Spaß. Und dafür zahle ich keine tausenden von Euros. Die vorherige Generation für einen Spottpreis kaufen ist der Preis, den ich dafür bereit bin, für sowas zu zahlen.

XBox One und PS4 reizen mich schon wegen der uniformen Hardware nicht, die nur ein fest zusammengestellter PC ohne Aufrüstmöglichkeiten ist. Aber ist ja schick. Die einzigen wirklich neuen Wege in Sachen Benutzerinterface kamen hier von Nintendo und dafür ist die Wii Remote von Adam Koralik als wirklich schlechter Controller bezeichnet worden. Und so wird diese Neuerung auch wahrgenommen. Schau es Dir doch an. Sony hat de facto das Konzept vom Remote und Nunchuk kopiert, weil es wirklich für einige Spiele echt gut ist, aber der Hauptteil der Gamer will doch lieber am Pad kleben bleiben. Das andere sind doch nur Spielereien und nicht für ernsten Spielen verwendbar. Sony merkt aber langsam, das sich das auf lange Sicht durchsetzen könnte, deshalb vorsichtige Neuerungen mit den Touchpads am PS4-Controller und hinter der Vita. Und in ein paar Jahren dann, wenn Nintendo pleite ist, haben die Entwickler und Gamer gelernt, was man mit diesen Bedienkonzepten anfangen kann und es ist Standard. Und an Nintendo erinnert man sich als Vorreiter, fragt sich, warum die damit pleite gegangen sind und kommt zu dem Schluss, dass die das ganze eben nicht ausgereift auf den Markt geworfen haben. Das solche Dinge aber nie ausgereift auf den Markt kommen und vor allem die Konsumenten und Entwickler erstmal lernen müssen, damit umzugehen, daran denkt keiner. Hat keinen Platz in unserer schnelllebigen Zeit, wo man immer sagt, man will was neues sehen, aber sich eigentlich nicht lange damit beschäftigen.

Solche Dinge laufen dann unter den Leuten ab, die man "Nerds" nennt, die sich länger mit dem ganzen beschäftigen, sich mit Leidenschaft an eine Idee hängen und da ewig lange dran werken, ohne den schnellen Erfolg zu haben. Die Indy-Szene halt. Und wenn sich der Erfolg da mit irgendwas einstellt, kaufen die großen schnell entsprechendes Know-How ein. Die haben das Geld und die ehemaligen Indy-Entwickler sind froh mal Geld zu sehen. Dann wird das Konzept ausgeschlachtet, schnelle Erfolge daraus gezogen und die ehemaligen Indy-Entwickler haben nicht mehr die Gelegenheit, das ganze so weiter zu entwickeln, wie sie es sich gedacht haben. Es wird angepasst, um schnelle Erfolge zu generieren und das war es.
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Ekko »

Einige Punkte finde ich interessant und besrpechenswürdig, aber es ist mir ein bissi zu Amy&Pink-mäßig geschrieben ('der schreibende Hipster') und manche der angesprochenen Punkte sind schon arg subjektiv. Was jetzt kein Problem ist, aber auf die Art und Weise kann man jetzt noch 10 weitere Punkte finden. Auf der der Für- und Wider-Seite. Kan man also auch lassen. Jedenfalls sieht man mal wieder, dass das Hobby Videospiele irgendwie nicht richtig erwachsen werden will.
Zuletzt geändert von Ekko am 26.07.2014, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von staR-Kron »

Stardragon hat geschrieben:Also, was erwartest Du von der Branche? Man hat sich den idealen Kunden herangezüchtet, der gar nichts anspruchsvolles will,
Habe ich nicht genau das in meinem Posting geschrieben?

Ubisoft hat mit Child of Light und Valiant Hearts zumindest schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und vielleicht ist das ja tatsächlich der Beginn eines Umdenkens im AAA-Bereich.
Deinen Kommentar zur Wii verstehe ich nicht ganz. Du stellst es so dar, als sei die Konsole ein Fehlschlag und der Beginn des Niedergangs von Nintendo dabei ist es die erfolgreichste Konsole der gerade endenden Generation.
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Stardragon
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Stardragon »

staR-Kron hat geschrieben:
Stardragon hat geschrieben:Also, was erwartest Du von der Branche? Man hat sich den idealen Kunden herangezüchtet, der gar nichts anspruchsvolles will,
Habe ich nicht genau das in meinem Posting geschrieben?
Fast, Du hattest geschrieben, dass die meisten Spieler gar nicht bereit sind, Experimente zu finanzieren, ich hab nur hinzugefügt, dass das von der Branche so beabsichtigt ist und diese Haltung beigebracht wurde.

Was Child Of Light und Valiant Hearts angeht, würde ich Dir gerne Recht geben, aber dafür ist es noch zu früh. Ich habe keine Ahnung, was Ubisofts Zukunftspläne für ähnliche Projekte sind bzw. ob sie damit ein längerfristiges Ziel verfolgen wollen. Aber ja, zumindest Child of Light war seit langem wieder ein Titel, der mich sehr berührt hat und immer noch tut. Komisch, irgendwie hatte ich den ganz ausgeblendet, weil der eben nicht Mainstream ist. Die Casual-Gamer in meinem Bekanntenkreis fanden den zumindest uninteressant. Wurde als Kinderspiel abgetan.

Meinen Kommentar zur Wii hast Du falsch verstanden. Erstmal die Fakten: Das war die erfolgreichste Konsole der endenenden Gen, wenn auch "nur" von den Hardwarezahlen. Beim Verkauf von Multikonsolen-Titeln hat sie nicht unbedingt so gut abgeschnitten, was ja auch mit ein Grund für die finanziellen Probleme bei Nintendo ist. Konsolen sind fast immer subventioniert, auch wenn das mit den letzten Gens nachgelassen hat. Die großen Einnahmen kommen durch die Lizenzen von Spielen. Und da hat Nintendo nicht ganz so gut abgeschnitten. Nicht desto trotz war das immer noch sehr gut, die roten Zahlen kamen erst jetzt durch die WiiU bzw. die wenige Verfügbarkeit von Titeln und das Image das wahrgenommen wurde. Und genau auf diese Wahrnehmung bezog sich mein Kommentar: Der Erfolg von Nintendo wurde nicht als solcher von den Konsumenten wahr genommen. Multikonsolentitel sind in der Erinnerung der Spieler auf der Wii in der Regel am schlechtesten, selbst bei denen, wo das nicht so ist. Die Controller werden von Leuten wie Adam Koralik als richtig schlecht dargestellt und teilweise wird es jetzt so dargestellt, dass die Wii nur mit GC-Controllern zu ertragen war. Hab ich ein wenig anders in Erinnerung bzw, ich spiele sie ja aktuell sehr viel. Es gibt ein paar Titel (z.B. Sonic Riders), da ist die Remote ein Graus, darauf bezog sich mein Kommentar hinsichtlich der Entwickler. Die Möglichkeiten des machbaren und integrierbaren sind mit Controllern im Sinne der Wii Remote und Nunchuks noch lange nicht mal im Ansatz ausgelotet. Auch darauf bezog sich mein Kommentar hinsichtlich der Entwickler. Viele Gamer haben viele Spiele gar nicht mehr mit der Wii Remote ausprobiert, wenn andere Controller möglich waren oder nur kurz. Bzw. manche Titel wurden gar nicht gekauft, wenn sie nicht mit anderen Controllern spielbar waren. Man hat der Umgewöhnung noch zu wenig Chancen gegeben, das ist ein schleichender Prozess, der noch Zeit braucht. Darauf bezog sich mein Kommentar hinsichtlich der Konsumenten. Und das wird rückwirkend nicht so wahr genommen werden, bzw. wird ja jetzt schon nicht so wahrgenommen. Und diese Wahrnehmung "Nintendos Wii war noch nicht ausgereift und das geht alles weiter so mit der WiiU" ist mit ein Grund für die roten Zahlen, die Nintendo letztes Quartal gemacht hat. Ja, da ist Geldpuffer da, aber das hat Nintendo getroffen. Großostheim wird dicht gemacht. Das hat mich heftig getroffen. Nintendo Deutschland war immer Großostheim. Herrje, die haben das sogar in den Übersetzungen von Claude Moyse drin gehabt (Die Deutsche Version von Secret Of Evermore startet in Großostheim ;) ). Und wenn wir uns erinnern, hat das bei Sega auch so angefangen. Und das kommt so bei den Konsumenten an. Und die wenigsten investieren in die Konsole eines Herstellers, der als untergehender Stern wahrgenommen wird. Was das Problem noch verstärken wird.

Ich weiß nicht, ob Nintendo die finanziellen Rückhalt und den Atem hat, um den Kurs weiter zu halten. Im Moment sieht es ja noch so aus und ich hoffe es. Ich hab mich riesig über die Ankündigung von Splatoon gefreut. Das ist zwar keine unglaublich anspruchsvolle und niveauvolle Unterhaltung, aber wieder ein Spiel mit frischen Gameplay-Elementen. Nintendo hat jetzt dafür gesorgt, dass die zweigleisige Schiene mit den traditionellen Controllern gleichberechtigt ist (Pro-Controller, die alleine funktionieren und zum Release von Smash Bros kommt der GC Adapter, sowie GC-Controller gehen wieder in Produktion). Die zweigleisige Schiene gab es zwar auch vorher auf der Wii, war aber nicht gleichberechtigt, weil es keine Stand Alone Pro-Controller gab. Der Classic Controller und der Classic Controller Pro wurden beide an die Remote angeschlossen und dwaren damit nicht richtig wireless und brauchten die Batterien der Remotes. Sehr schlechte Lösung. Die GC-Controller waren kabelgebunden und immer weniger verfügbar. Das ganze birgt aber auch Potential für Nintendo. Mit einem entsprechenden Firmware-Update könnte die Wii 3 Generationen richtig abdecken (GC, Wii und WiiU). Das würde den Konsumenten zeigen: Hey, auch mit kürzeren Zykluszeiten, als die anderen, wir lassen euch mit den älteren Titeln noch lange nicht im Stich. Dagegen spricht aber, dass man genau das mit der Abschaltung der Server für die Wii-Spiele dieses Jahr getan hat. Ich fürchte, Nintendo wird das ganze mehr für die Erweiterung der Virtual Console-Titel zum Download nutzen. Aber schaun wir mal.
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Maturion »

staR-Kron hat geschrieben:
Stardragon hat geschrieben:Also, was erwartest Du von der Branche? Man hat sich den idealen Kunden herangezüchtet, der gar nichts anspruchsvolles will,
Habe ich nicht genau das in meinem Posting geschrieben?

Ubisoft hat mit Child of Light und Valiant Hearts zumindest schon einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und vielleicht ist das ja tatsächlich der Beginn eines Umdenkens im AAA-Bereich.
Deinen Kommentar zur Wii verstehe ich nicht ganz. Du stellst es so dar, als sei die Konsole ein Fehlschlag und der Beginn des Niedergangs von Nintendo dabei ist es die erfolgreichste Konsole der gerade endenden Generation.
Ubisoft ist da finde ich aber ein eher positives Beispiel unter den großen Publishern. Die lassen immer wieder interessante, neue Konzepte zu. Far Cry 3: Blood Dragon und Rayman Legends waren auf jeden Fall beide keine Mainstream, fast schon Indie. In letzter Zeit kommt durch die Indieszene aber wirklich einiges an Bewegung in die Branche und "Autos-Waffen-Fußball" trifft auf Spiele sowieso schon lange nicht mehr zu.

Das was der Autor an Spielen kritisiert, trifft auch ziemlich genau auf die Filmindustrie zu.
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Re: "Videospiele sind scheiße"

Beitrag von Stardragon »

Maturion hat geschrieben:Das was der Autor an Spielen kritisiert, trifft auch ziemlich genau auf die Filmindustrie zu.
Ja, mit dem Unterschied, dass man die "niveauvolleren" Filme leichter findet, da die bei Preisverleihungen und Filmfestspielen zumindest etwas gebündelter auftreten. Hinzu kommen diverse Plattformen und Communities für das Thema. Bei Spielen muss man da halt wirklich selber suchen. Ungewohnte Konzepte kriegen in Publikationen sogar eher einen Nischenartikel, anstatt mit einem großen Bericht hervorgehoben zu werden. Ausnahmen gibt es auch hier, aber das ist halt die Regel. Wobei man das den Magazinen etc. nicht vorwerfen kann, es interessiert den Mainstream halt wirklich nicht so sehr wie die nächste Release von Franchise XY.
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