Ich weiß nicht, ob ich so weit gehen würde, MS als Gefahr für das Videospielen zu sehen. Aber es bleibt wohl auf ewig ein bitterer Beigeschmack bei MS für Segafans. Erst hat Sega MS geholfen, in dem die DC Windows CE unterstütze und damit einfache Portierungen möglich waren. Gut, das Ganze hätte auch Sega helfen können, da PC-Spiele theoretisch leichter zu portieren gewesen sind, aber praktisch war das nicht ganz so einfach, die Spiele verbrauchten mehr Ressourcen und waren entsprechend schlechter. Deshalb wurde das weniger genutzt. Was es aber genutzt hat, ist das MS tieferen Einblick in die Konsole bekommen hat und die Infos auch verwendet hat. Bis dahin nichts schlechtes. Nur als die DC ins Trudeln kam, hat Isao Okawa mehrfach Bill Gates besucht und versucht, eine Kompatiblität zwischen DC und XBox auszuhandeln, die technisch möglich gewesen wäre. Damit hätte die XBox DC-Spiele abspielen können. Das hätte die Sega-Plattform am Leben gehalten, vielleicht sogar neuen Aufwind gegeben, die XBox hätte gleich auf mehr Spiele zurückgreifen können und allen wäre geholfen worden. Okawa versuchte Gates davon zu überzeugen, dass die Onlinefunktion existentiell wichtig für die DC-Plattform wäre, aber Gates blockte an dieser Stelle ab und wollte lieber nur seine eigenen Titel online pushen. Nach der vorherigen Zusammenarbeit ist das für viele Segafans bis heute bitter. Unglücklich war dann auch, dass Peter Moore, der Mann, der bei Sega die Entscheidung traf, die Produktion der DC einzustellen, dann zu Microsoft gewechselt ist. Unnötig zu sagen, dass sich da Gerüchte um eine Abmachung, um einen Konkurrenten sicher auszuschalten, bis heute halten, auch wenn die DC schon nach dem Start der PS2 erhebliche Probleme hatte. MS hat sich damit bis heute ins eigene Fleisch geschnitten, da das Hintertreffen aller XBox-Modelle bis heute zu einem Teil auf dem japanischen Markt statt findet, wo sie mit einer DC-Unterstützung und vielleicht weiterer Zusammenarbeit mit Sega nicht solche Probleme gehabt hätten.
Und mit ihrer "Wir sind die größten und können uns alles erlauben, der Markt passt sich uns schon an"-Mentalität reitet MS die XBox immer weiter in Probleme. Das ist aber durchaus gewollt. Die XBox-Sparte fährt wahrscheinlich seit Jahren Verluste ein, so wie sie betrieben wird, zumindest kamen diverse Analysten zu dem Ergebnis. Die Vermutungen sind zumindest in jüngster Zeit bestätigt, die XBox One hat wohl mittlerweile 400 Mio Dollar Verlust eingefahren. Wie gesagt, die Mentalität ist aber gewollt. Sicher wäre es schöner, wenn die XBox-Sparte Geld generieren, anstatt vernichten würde, aber offenbar dient sie in erster Linie dazu, Menschen an MS, Windows, die Optik und Haptik zu gewöhnen. Das ist aber viel Geld für diesen Aufwand? Na, Werbung ist teuer und das System ist auch kein anderes, mit dem MS jedes Jahr etliche Lizenzen für teure Systeme an Studenten verschenkt (Von Client-Betriebssystemen, Office bis Serverbetriebssystemen und gar Mailserver und mehr). Und MS hat so einen Fuß in der Tür der Videospieleindustrie und vor allem bei der technischen Unterstützung, kann mitreden, wo es lang geht und dafür sorgen, dass sie auf dem Markt stabil bleiben. MS müsste sonst unter Umständen um seine Windows-Spiele-Sparte fürchten und einiges mehr.
@ Thorin
Sollte sich MS aus dem Konsolenmarkt zurück ziehen, würde Lionhead einfach für andere Plattformen die Nachfolger entwickeln. Also keine Bange.